Yoga im Alltag

abc40Wir können diese Stufen oder diese Dinge auf allen Stufen des Menschseins machen. Wir können mal das auch auf verschiedene – ich habe so ein bisschen anhand der Asanas gesprochen –aber wir können auch mit dem Körper nochmal etwas sehen. Da gibt es ja Verschiedenes, was wir machen können. Im Umgang mit unseren Körper. Wir können zuerst mal schauen, harmonischer mit unserem Körper zu leben. Wir können also gucken, wie können wir ihn gesünder ernähren? Im Sinne von: „Was mag ich eigentlich und was ist dabei gesund?“ Und da hilft es auch, regelmäßig Yoga zu üben, denn wenn man regelmäßig Yoga übt, dann bekommt man einen größeren Zugang zur Körperintelligenz. Es gibt da so viele Untersuchungen, Forschungsarbeiten, die zeigen, jemand, der mit Hatha Yoga beginnt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch anderes im Leben umstellen, was gesünder ist. Ich habe mal so ein Interview gehört, auch eine Radiosendung oder eine Hörsendung, mit einem Professor für Naturheilkunde an der Uni Essen, den Namen haben ich leider vergessen, der hat gesagt – die integrieren auch Yoga in den Lehrstuhl für Naturheilkunde –  an dieser Klinik, wo die auch eine Abteilung für Naturheilkunde haben und dort gehört auch Yoga dazu, hat er gesagt, er hätte noch keinen gefunden, dem Yoga beigebracht würde, der nicht anschließend seine Ernährung umgestellt hätte und zwar sogar, wenn den Lehrern verboten worden wäre, über Ernährung zu sprechen. Irgendwie würde es gesünder werden. Gut, vielleicht gibt es auch Leute, die schon von vorneherein sehr gesund essen und dann stellen sie nur fest, es ist gut, aber bei der Mehrheit passiert das. Oder es gab auch eine Studie mit Raucherentwöhnung. Man hat verglichen, Menschen, die einfach nur einen zwölfwöchigen Anfängerkurs machen und solche, die ein spezialisiertes Raucherentwöhnungsprogramm machen. Wo ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie nach zwölf Wochen zum Nichtraucher geworden sind? Es ist bei dem zwölfwöchigen Yogakurs und nicht bei dem zwölfwöchigen Raucherentwöhnungsprogramm. Allerdings, man hat noch eine dritte Gruppe gehabt, und das war die, die hatten ein Raucherentwöhnungsprogramm plus Yoga, und das war tatsächlich am effektivsten. Das war, wenn ich es richtig im Kopf habe, irgendwo der Link ist auch auf unserem Yoga Wiki unter „Wissenschaftliche Studien“, ich glaube, es war so eine zwei- bis dreifach erhöhte Erfolgsquote als die reine verhaltenstherapeutisch orientierte Raucherentwöhnungskur. Also, das Yoga hilft, mehr in Harmonie mit sich selbst zu kommen und vieles geschieht dann von selbst. Und so heißt das, harmonischer leben für seinen Körper, können wir einiges uns einfallen lassen, von der Ernährung, über Körperübungen, über Entspannung, über Atemübungen, über Kleidung, über Körperpflegemittel und eine ganze Menge anderes. Erst mal ein bisschen harmonischer. Dann das nächste ist aber auch, im Körper wollen wir auch Fähigkeiten entwickeln. Welche Fähigkeiten können wir im Körper entwickeln? Aufrecht gehen, Kraft, Flexibilität, Kondition, dann noch Koordination, Gleichgewicht. All das können wir entwickeln und dazu muss man dann auch aus der Komfortzone herausgehen. Und interessanterweise, um dauerhaft mit seinem Körper in Harmonie zu sein, muss man eben tatsächlich auch den Körper fordern. Angenommen, man macht immer nur Entspannungsyoga und angenommen, man macht auch ansonsten immer nur sanft, dann ist es der Gesundheit langfristig nicht zuträglich. Also, in diesem Sinne gilt es auch, die körperlichen Fähigkeiten zu entwickeln.

– Fortsetzung folgt –

Dies ist die 6. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Workshops von Sukadev Bretz in der Yoga Vidya Yogaschule Augsburg. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke schaue nach im Yoga Wiki. Hier ein paar weitere Links:

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