Raja Yoga ist eine Ausbildung in geistiger Massage

Raja Yoga ist ja ein anderer Ausdruck für Ashtanga Yoga. Raja Yoga heißt „Der Yoga der Selbstbeherrschung“. Raja heißt König, Herrscher, Herrschaft. Um sich selbst zu beherrschen, muss das Unterbewusstsein massiert werden. Swami Sivananda schreibt: „Das Feuer der Meditation verbrennt die Fäulnis des Lasters“. Und: „Durch den Druck der Meditation werden die Unreinheiten am Grund des Geistsees zum Vorschein geholt“. Wenn du meditierst, machst du nicht nichts. Vielmehr massierst du die Tiefen deines Geistes. So ist Meditation wie eine geistige Ausbildung in Massage. Körperliche Massage bringt zunächst innere Spannungen hervor – so werden sie bewusst. Körperliche Spannungen sind oft mit Emotionen verknüpft. Wenn körperliche Spannungen aufgelöst werden, lösen sich auch emotionale und geistige Spannungen. So ist das auch mit der Meditation: Durch Meditation wird das Unterbewusstsein durchgeknetet. Geistige Spannungen werden bewusst. Wie in einer Massage kann dieser Prozess sanfter oder härter sein. Schließlich lösen sich die Spannungen auf – du fühlst dich ganz frei. Meditation als Ausbildung in geistiger Selbstmassage – was meinst du dazu?

Yoga Psychologie des Ashtanga Yoga

Ashtanga Yoga als Yoga der 8 Stufen ist psychologisch sehr geschickt aufgebaut. Man könnte sagen, es steckt eine eigene Yoga Psychologie in diesen 8 Stufen:

  • Yama: Verankere dich in Ethik und Moral. Wenn du deine geistigen Kräfte entfalten willst, solltest du diese positiv nutzen, nicht zum Schaden, sondern zum Nutzen anderer
  • Niyama, persönliche Disziplin: Im Yoga lernst du, deiner Intuition, deinem Herzen zu folgen. Das darf aber nicht in Gefühlsduselei und Verantwortungslosigkeit ausarten. So solltest du persönliche Disziplin lernen – dann kannst du auch auf dein Herz hören
  • Asana: Wenn du äußerlich ruhig bist, kannst du deine Psyche besser beobachten. Du kannst das Spiel deines Geistes wahrnehmen
  • Pranayama: Es besteht eine enge Verbindung zwischen Atem und Psyche. Über die Steuerung des Atems kannst du sehr leicht deine Gemütsverfassung beeinflussen. Und es gilt: Mehr Prana bedeutet mehr geistige Kräfte
  • Pratyahara: Lerne deinen Geist nach innen zu richten. Du beherrschst deinen Geist um so besser, je  mehr du ihn vom Äußeren weglenken kannst – wenn du das möchtest
  • Dharana: Sei konzentriert in jeder Lebenssituation. Du lebst intensiver, wenn du mit größerer Konzentration dabei bist.
  • Dhyana: Entwickle die Fähigkeit der Absorption, der Versenkung, ja, des Flow-Erlebnisses. Das ist trainierbar – und besonders erfüllend
  • Samadhi: Es gibt etwas jenseits des Denkens, des Fühlens, deiner Psyche. Dies ist der Atman, dein wahres Selbst. Tauche dort ein- und erfahre, wer du wirklich bist…

Ist das alles Psychologie? Oder Spiritualität? oder spirituelle Psychologie? Entscheide selbst – oder schreibe etwas dazu…