Yoga hilft auch bei Sehnenscheidenentzündung

Es gibt noch eine letzte Sache, die ich eigentlich zeigen wollte. Da geht es um Menschen, die Karpaltunnelsyndrom haben. Ein Nerv, der in einem Tunnel ist, ist irgendwo gereizt und das führt zu diesem Phänomen. Es ist etwas anderes als eine Sehnenscheidenentzündung, was eben in der Sehne ist, das Karpaltunnelsyndrom ist ein nervliche Reizung, Belastung. Dort hat sich eben gezeigt, die Menschen haben Yoga geübt und jetzt kein spezialisiertes Handgelenksyoga, sondern sie haben normales Yoga geübt und nach acht Wochen ist die Schmerzskala von 5 auf 2,9 heruntergegangen und die andere Gruppe von 5,2 auf 4,3, also die, die nichts gemacht haben. Also, einfach nichts machen, reduziert es etwas, aber von 5 auf 2,9 hat das Yoga allein das reduziert. Das ist eben auch eine interessante Sache, eben nichts, was man eigentlich speziell für das Gelenk gemacht hätte, sondern dass Yoga an sich hilft, dass der Körper sich besser heilen kann, ohne dass es so übermäßig spezialisiert ist. Und vielleicht wäre anzunehmen, wenn dann noch etwas Spezialisiertes, Physiotherapeutisches dafür gemacht wird und dann zusätzlich noch Yoga, dass das dann umso besser wirkt.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Ashtanga Yoga Blog-Eintrag ist ein Auszug aus einer unbearbeiteten Niederschrift aus einer Weiterbildung für Yogalehrer bei Yoga Vidya Bad Meinberg.  Der Seminarleiter war  Sukadev Bretz . Du findest viele Vorträge von Sukadev auch als Yoga und Meditation Video

Yoga bewirkt Senkung eines überhöhten Blutzuckerspiegel

Eine nächste Studie, ist eine, die man heute auch nicht mehr machen würde, da würde keine Ethikkommission zustimmen, das ist der Blutzuckerspiegel. Verschiedene Gruppen und Individuen, die zu Beginn der Studie einen Blutzuckerspiegel von 300 mg/dl hatten. Und dann am Ende der Studie, nach sechs Monaten, einen Blutzuckerspiegel von 150 mg/dl hatten. Also 300 ist schon viel, 150 ist noch strittig, 80 bis 120 ist normal, bei 150 scheiden sich die Geister, aber über 150 wird als behandlungsbedürftig angesehen. Deshalb sage ich, heute würde dort keine Ethikkommission dem mehr zustimmen, jemanden mit 300 nur mit Yoga zu behandeln über sechs Monate und dann ist es nur auf 200 heruntergegangen. Aber immerhin, es ist 100 heruntergegangen. Also hier, das sind schon 230 auf 170, das sind um 60 runter, von 300 auf 210, das ist um 90 runter. Also hier ist also signifikantes Senken eines überhöhten Blutzuckerspiegels allein durch Yoga bewirkt worden. Es gibt die Ceteris-Paribus-Bedingung, ob die jetzt zusätzlich was gemacht haben, steht auf einem anderen Blatt, denn da gibt es auch noch ein Phänomen. Auf irgendeinem Kongress hat die Martina Blei auch gesprochen und hat gesagt, jetzt müsste sie uns fast unter vorgehaltener Hand etwas sagen. Den Yogalehrern, die unterrichtet haben, wurde verboten, über irgendetwas zu sprechen. Also, sie durften nicht über Ernährung sprechen, nicht über Nichtrauchen sprechen, nicht über Abnehmen, nicht über Wichtigkeit von Sport, sie durften nur eine Yogastunde geben. Aber das Paradoxe war, die Untersuchungen haben gezeigt, die Menschen haben in einem erstaunlichen Maße mit der Zigarette aufgehört, sie haben ihren überhöhten Alkoholkonsum reduziert, einige haben zusätzlich Sport gemacht, viele haben ihre Beziehungen verbessert, viele sind engagierter bei der Arbeit gewesen. Also, irgendwo, sodass man nicht wirklich sagen kann, dass es nur die Yogaübung ist, aber der Mensch ist ein Ganzes und die Kontrollgruppe hat das eben nicht gemacht. Denen wurde halt gesagt, sie können machen, was sie wollen. Die haben nicht von selbst angefangen, zusätzlichen Sport zu üben. Eine paradoxe Sache ist auch, Menschen, die Yoga üben, fangen plötzlich auch an, Treppenstufen zu laufen. Insgesamt hat Yoga eben die Fähigkeit, Menschen dazu zu bringen, das zu tun, was gesünder für sie ist. So würde mich z.B. jetzt auch nicht wundern – das ist in der Studie nicht dokumentiert – dass die Yogaleute insgesamt abgenommen haben, weil sie gesünder gegessen haben. Das ist eben auch das Schöne am Yoga, dass es Menschen dazu führt, gesünder zu leben. Aber es ist eben nicht passiert, dass die sehr motivierend gesprochen haben, sondern es ist von selbst passiert und damit kann man das auch der Übung von Yoga zuschreiben. Also, man hat ihnen nicht verboten, ihre Ernährung zu verändern, aber es wurde verboten, Menschen dazu zu motivieren.

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Krebshilfegesellschaft – Schirmherrschaft von Mildred Scheel

Es gab jetzt eine Studie, die habt ihr hier nicht drauf, aber die könntet ihr sicher im Internet suchen, „Wissenschaftliche Studie Yoga und Krebs“. Es gibt jetzt keine Studie, die zeigt, dass Yoga helfen würde, Krebs zu heilen. Krebs scheint so eine der am schwierigsten behandelbaren Krankheiten zu sein, mindestens mit alternativen Mitteln. Da gibt es fast keine Studie, die zeigen würde, dass irgendeine alternative Sache in einer ausreichend guten Studie eben gezeigt hätte, es wäre hilfreich. Es wurden ein paar Studien probiert. Es gab ja die deutsche Krebshilfegesellschaft, die ja unter der Schirmherrschaft von Mildred Scheel war. Jedenfalls, die war alternativ orientiert und da wurden am Anfang zielgerecht Mittel in die Erforschung von alternativen Mitteln hineingesteckt und das hat sich nicht so bewährt. Allerdings, es gab so ein paar kleine Sachen. Irgendeine Misteltherapie bei ganz spezifischen Krebsformen und es gibt noch so ein paar andere, aber nur bei ganz spezifischen. Aber Yoga wurde dort eben untersucht, während der Chemotherapie. Und dort hat sich eben gezeigt, Menschen, die während der Chemotherapie Yoga üben, haben erheblich weniger Nebenwirkungen als Menschen, die kein Yoga machen. Früher hat man ja mal gesagt, während der Chemo sollte man sich schonen. Am besten nichts tun, von der Arbeit krankschreiben lassen, im Bett liegen und vielleicht noch lesen und Fernsehgucken, keinesfalls sich überlasten. Heute weiß man, dass es bei der Chemotherapie, wenn es irgendwo physisch möglich machbar ist, das Falscheste ist, was man machen kann. Sport, Spaziergang, sogar mildes Krafttraining führt dazu, dass erheblich weniger Nebenwirkungen sind, sowohl psychischer Natur bis zum Ausfallen von Haaren. Noch effektiver als Sport ist tägliches Üben von Yoga. Das ist jetzt auch wieder anekdotisch von meiner, also nicht von meiner persönlichen Erfahrung, aber Unterrichtserfahrung. Ich kenne eine ganze Menge Frauen, die Brustkrebs hatten, die dann Yoga geübt haben und Chemotherapie gemacht haben und gesagt haben, sie hatten kaum Nebenwirkungen gespürt. Sie hatten alle so furchtbar Angst vor der Chemo, aber eigentlich ist es viel glimpflicher abgelaufen, als sie es befürchtet haben und sehr viel besser als die anderen Frauen, die sie ansonsten getroffen haben. Also, das tägliche Üben von Yoga hilft auch, Schulmedizin verträglicher zu machen und wirkungsvoller zu machen, mit Ängsten besser umzugehen.

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Studie über Asthma

Dann gibt es eine nächste Studie, wo ich jetzt kein Schaubild habe. Das war über Asthma. Asthma ist ja eine weitere, stark sich verbreitende Krankheit, wobei immer noch unbekannt ist, warum eigentlich. Und da gibt es viele Theorien, die wir jetzt nicht weiter erörtern brauchen. Jedenfalls, es gibt immer mehr Menschen, die Asthma haben. Meistens ist es ein allergisches Asthma, also erst Allergie, entwickelt sich zu Heuschnupfen, wird irgendwann zu Asthma und dort hat man verschiedene alternativmedizinische Dinge untersucht, von Homöopathie über Pflanzenheilkunde, Akupunktur und anderes und es wurden eben auch Yogaatemübungen untersucht und dort wurde eben gezeigt, Yoga, insbesondere die Atemübungen des Yoga, verbessern Asthma erheblich. Also so weit, dass die Mehrheit der Menschen, die an Asthma leiden, durch Yoga medikamentenfrei werden können. Und da gab es noch eine andere Studie, hier ist die von Gruber zitiert, es gab eine, Anfang der 90er Jahre in Amerika, da wurden allein Atemübungen untersucht. 3 Runden Kapalabhati, 15 Minuten Wechselatmung, 5 Minuten Brahmari – ist ja schon ein ambitioniertes Programm, aber 30 Minuten am Tag und dieses hat signifikantere Ergebnisse gebracht im Abklingen von Asthmasymptomen, als die damals bekannte Medizin. Wobei heute sich nicht all zuviel getan hat. Was macht man bei Asthma im Wesentlichen? Cortison. Man weiß inzwischen etwas besser, wie man das dosiert und wie oft und wann und so, dass man insgesamt mit weniger Cortison auskommt und es irgendwo effektiver hat, aber im Grunde genommen, in den 90er Jahren kannte man Cortison gegen Asthma und das kennt man auch heute und die Yogaatemübungen waren effektiver, um die Asthmasymptome zu lindern, also nicht mehr darunter zu leiden, als das regelmäßige Einnehmen oder Sprayen mit Cortison. Es mag Fälle geben, wo auch Menschen, die Yogaatemübungen üben, trotzdem Cortison nehmen müssen und dann vielleicht die Gabe geringer sein kann oder auch, dass das Cortison dann umso besser wirkt. Das ist auch eine interessante Sache, was einige Studien gezeigt haben, Yoga ist eben nicht etwas, was sich nicht mit Medikamenten verbinden lässt, sondern im Gegenteil, Yoga hilft, dass schulmedizinische Mittel erstens besser wirken und zweitens besser vertragen werden.

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Menschen mit Bluthochdruck hilft Yoga

Eine zweite Gruppe, die ich auch zeigen will, ist hier Bluthochdruck, auch wieder Mittelwerte. Übrigens noch, bei der Kontrollgruppe sind zwar die Rückenschmerzen nach vier Monaten auch langsam weniger geworden, aber nur geringfügig. Man muss ja immer eine Kontrollgruppe dabeihaben. Viele Probleme vergehen ja einfach, indem man lange genug wartet. Aber in dem Fall, das waren ja nicht Leute, die ein neues Rückenproblem hatten, sondern chronisches Lumbalsyndrom. Da gibt es irgendwo so eine medizinische Definition, ab wann das so genannt wird. Ich glaube, es muss schon eine relativ lange Zeit belastet haben. Und deshalb, bei der Kontrollgruppe hat sich nur ganz leichte Linderung der Symptome gezeigt, beim Yoga, das war schon sehr stark und signifikant.

Genauso beim Blutdruck, die Gruppe hatte am Anfang 152 mmHg Blutdruck und nach vier Wochen ist er auf 141 mmHg runter und nach vier Monaten auf 138 mmHg im Mittelwert. Heute würde man sagen, heute könnte die Studie so wahrscheinlich nicht mehr gemacht werden, denn bei einem Mittelwert von 152 mmHg, da gibt es einige mit 160, 170, 180 mmHg und das würde heute von keiner Ethikkommission erlaubt werden, dass die ohne Medikamente die Kontrollgruppe bleibt. Aber damals war das noch nicht so klar, wie gefährlich ein unbehandelter Bluthochdruck ist. Aber wir können hier in jedem Fall sagen, Menschen mit Bluthochdruck können durchschnittlich ihren Blutdruck um 13 Punkte senken und am signifikantesten merkt man das in den ersten vier Wochen. Also, dort ist es durchschnittlich um 11 Punkte heruntergegangen und das ist auch deshalb schon von Bedeutung, 152 mmHg wird man in jedem Fall schon als einen behandlungsbedürftigen Bluthochdruck einschätzen und bei 141 mmHg wird man sagen, ist gerade noch o.k. Und diese 11 Punkte sind schon etwas sehr Wichtiges. Aber wichtiger noch eine weitere Aussage, angenommen, jemand macht jetzt schon einen Monat Yoga und er hat immer noch einen Bluthochdruck, dann würde ich es aus meiner Perspektive als meine Pflicht ansehen, ihn durchaus zu sagen, „Wenn Ernährungsumstellung und Yoga mit Entspannungstechniken und vielleicht ein Herz-Kreislauf-Training noch nicht ausreichend waren, um deinen Blutdruck in Normalniveau zu senken, dann hat die Schulmedizin mit ihren Blutdrucksenkern schon auch ihren Zweck und ihren Sinn.“ Es wäre natürlich besser, wenn die Menschen erst all diese Sachen ausprobieren, bevor sie mit den Chemiekeulen dann arbeiten, aber wenn es mit diesen natürlichen Sachen nicht klappt, man sollte nicht denken, wenn man Yoga macht, kriegt man keinen Schlaganfall und keinen Herzinfarkt. Also jedenfalls, es wirkt signifikant. Interessanterweise sinkt der Systolische signifikanter als der Diastolische und der Systolische ist ja auch ein besonders wichtiger. Auch vom Diastolischen 6 runter ist zwar nicht 11, also, es ist prozentual etwas weniger als hier, aber 6 Punkte geht es runter, interessanterweise eben auch nach vier Wochen. Also, man kann durchaus sagen, bei diesen wichtigsten Dingen wirkt Yoga schnell.

Warum und wieso wirkt Yoga bei Bluthochdruck? darüber erfährst du bei den nächsten Podcast Folgen mehr. Sicherlich hilft Yoga auch gegen Angst und Depression – zwei psychische Erkrankungen, die auch zu Bluthochdruck beitragen können.

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Yoga wirkt effektiv

Insgesamt können wir so sagen, Yoga wirkt sehr gut bei Rücken- und Kreuzschmerzen. Übrigens, im Vergleich zu anderen Studien, besser als spezialisiertes medizinisches Rehatraining und besser als normale Krankengymnastik. Ich sage es auch deshalb, weil manchmal Yogalehrer, wenn sie hören, jemand hat Rückenprobleme, sagen, „Geh erstmal zur Krankengymnastik, Physiotherapeuten und danach können wir weiter sehen.“ Also, die Studien zeigen, dass Yoga effektiver ist als eine normale Krankengymnastik. Vermutlich auch aus dem Grund, Krankengymnastik dauert zwanzig Minuten. Und eigentlich, jede Krankengymnastin weiß, normalerweise braucht man zehn Minuten zum Aufwärmen und zehn Minuten zum Abwärmen und dazuwischen hat man genau null Sekunden, um etwas vom sportmedizinischen Standpunkt Sinnvolles zu machen. Da das aber nicht finanziert ist und der Gruppenunterricht, der früher ja mal üblich war, nicht mehr finanziert wird, wissen die Krankengymnasten, Physiotherapeuten, eigentlich müssen sie was machen, was so nicht so ganz sinnvoll ist. Ich persönlich meine, gerade Physiotherapie kann zusätzlich zum Yoga hilfreich sein, dann haben nämlich die Menschen eine gute, systematisch aufgebaute Yogastunde und können dann noch zusätzliche Tipps bekommen und das kann dann noch zusätzlich helfen. Das war eine sehr gründliche Studie. Sie ist auch veröffentlicht worden in wissenschaftlichen Zeitschriften und man wird sie im Internet irgendwo finden. Es gibt übrigens auch noch ein zweites Buch. Ich habe ja zum einen genannt dieses „Yoga im Spiegel der Wissenschaft“. Von der Martina Blei gibt es selbst ein Buch, das vom Schweizer Yogaverband publiziert wurde, das haben wir auch in der Boutique.

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Signifikante Veränderung in den ersten Wochen von Yoga

Gut, also das ist das erste und das zweite ist die Schmerzdauer, das heißt, Schmerzen sind ja nicht immer da. Normalerweise sind die eine Weile da, dann gehen sie wieder weg, dann kommen sie wieder und gehen wieder weg. Dort wurde auch untersucht, wenn die Schmerzen kommen, waren sie relativ lange da in der Voruntersuchung und dann, schon nach vier Wochen, waren die Schmerzen, wenn sie aufgetaucht sind, erheblich weniger lange da und haben nach vier Monaten noch mal ganz leicht abgenommen. Das nächste auch, wie häufig. Also, wenn sie da sind, sind sie also weniger lange da. Wenn sie da sind, sind sie weniger intensiv. Und wie häufig? Das war vorher auf einer Skala 75, was schon sehr häufig ist, auf 51, was zwar nicht 0 ist, aber immerhin erheblich weniger. Und das Interessante übrigens ist, die signifikanteste Veränderung passiert in den ersten vier Wochen. Das ist letztlich auch das Schöne, denn die wenigsten Menschen hätten jetzt Zeit, wenn man sagt, die müssten ein halbes Jahr durchhalten, danach spürst du etwas. Im Grunde genommen, man kann schon sagen, entweder Yoga hilft den Menschen schon in den ersten vier Wochen etwas oder die Art des Unterrichtens, wie ich jetzt gerade unterrichte, ist für diesen Menschen wahrscheinlich nicht so zielführend. Das kann man eben dann auch den Teilnehmern sagen, wenn sie wissen wollen, „Bringt mir Yoga etwas?“, „Probier es vielleicht vier Wochen lang aus und dann weißt du es.“ Ich würde dann zwar immer noch sagen, wenn das nach vier Wochen nicht besser wird, das heißt nicht, das Yoga nichts bringt, aber vielleicht müsste das Yoga noch stärker abgewandelt werden. Es wurde übrigens einfach ein standardisiertes Yoga unterrichtet. Also gar kein Yoga, zu sehr angepasst auf jeden einzelnen Teilnehmer, denn es muss ja dokumentiert werden, dass man nicht nachher sagen kann, solche Übungen wirken so. Und es ist letztlich ein Programm, das sehr ähnlich ist, wie ihr das hier bei uns lernt mit den Krokodilsübungen und irgendwann Sonnengruß beginnen, aber modifiziert und einfach, mit Atemübungen und Entspannung. Es waren Yogalehrer vom Kaivalya-Dharma-Institut, die zwar sonst sehr häufig in Einzelsitzungen arbeiten, aber eben dafür Gruppenunterricht gemacht haben.

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Schmerzintensität über die Hälfte reduziert

Später gab es sogar noch eine Nachuntersuchung eben nach zwei Jahren, wo also die Teilnehmer nicht mehr in einer Yogastunde waren, sondern, man hat geschaut, machen die noch weiter Yoga. Das Interessante war durchaus, die haben doch zu einem relativ hohen Anteil das Yoga weiter geübt. Aber die vier Monate – in der Zeit haben sie geübt und dort sieht man zunächst mal die Schmerzintensität, als sie in die Gruppe hineingekommen sind, mit Yoga begonnen haben, haben die eine relativ hohe Schmerzintensität. Das heißt, die Teilnehmer wurde gefragt, „Angenommen, Sie könnten jetzt Ihre Kreuzschmerzen auf einer Skala von 0 bis 100 bewerten – 100 ist unerträglich und 0 ist ganz o.k. oder 0 ist gar nicht und 50 ist irgendwo noch o.k., tut zwar weh, aber es behindert mich nicht. Dann war der Durchschnitt bei 83, also das waren schon Menschen mit starken Kreuzproblemen. Nach vier Wochen ist die Schmerzintensität schon auf 57 im Durchschnitt reduziert und nach vier Monaten auf 48. Das heißt nicht, dass die Kreuzschmerzen vollständig verschwunden sind und das ist natürlich auch ein Mittelwert. Der zeigt jetzt nicht, dass es vielleicht noch jemanden gegeben hat, bei dem die Kreuzschmerzen stärker geworden sind, aber insgesamt ist das etwas hoch Signifikantes, die Kreuzschmerzen sind erheblich runter gegangen, vor allem, wenn man weiß, 50, das heißt, es tut schon noch ein bisschen weh, aber es ist erträglich. Die haben einmal die Woche eine Yogastunde gehabt und es wurde ihnen empfohlen, zuhause zu üben. Und das waren irgendwo sehr motivierende Yogalehrer, denn die haben durchschnittlich tatsächlich drei bis vier mal die Woche Yoga geübt. Das heißt, es gab einige, die sind nur einmal die Woche zum Üben gekommen und andere, die haben jeden Tag geübt, aber die Yogastunde war nur einmal pro Woche. Denn das Ziel war ja eben auch, es soll so sein, dass es nachher auch finanzierbar ist und angenommen, man würde jetzt feststellen, die Leute müssen jeden Tag zur Yogastunde kommen, so was wollen die Krankenkassen nicht finanzieren. Aber einmal die Woche über einen überschaubaren Zeitraum, dafür rentiert sich das, das zu untersuchen.

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Bahnbrechende Studie

Zunächst aber ein paar Beispiele von Studien. In Deutschland gab es so eine bahnbrechende Studie 1993, das war die Studie, die Yoga in die Krankenkassenfinanzierung zurück gebracht hat. Natürlich, 1993 ist schon eine Weile her, inzwischen gibt es eine ganze Menge von neuen Studien, aber das ist immer noch eine sehr gut dokumentierte, oft zitierte Studie und eben gerade auch für das, weshalb die Menschen zum Yoga kommen, eine besonders aussagekräftige Studie. Es war eine Studie, die geleitet wurde von Martina Blei, von der freien Universität Berlin, finanziert von der Barmer Ersatzkasse und mehreren Betriebskrankenkassen und da ging es um die Wirkung von Yoga bei Schlafstörungen, chronischem Kopfschmerzsyndrom, Hypertonie und chronischen Lumbalsyndrom. Wisst ihr, was Hypertonie ist? Bluthochdruck. Und was ist chronisches Lumbalsyndrom? Rückenschmerzen im unteren Rücken. Klingt aber vornehmer, chronisches Lumbalsyndrom. Und vermutlich, wenn Menschen aus Krankheitsgründen in die Yogastunden kommen, das wird vermutlich die wichtigsten Dinge umfassen. Menschen haben Schwierigkeiten zu schlafen, Menschen haben Kopfschmerzen, Menschen haben Bluthochdruck und Menschen haben Probleme im unteren Rücken und hier kann man mit gutem Gewissen sagen, ja, Yoga wirkt dort sehr gut.

Man hat das praktisch so gemacht, man hat die Yogateilnehmer in acht Gruppen eingeteilt. Es gab eine Kreuzschmerzgruppe, eine Kopfschmerzgruppe, eine Schlafgruppe und eine Bluthochdruckgruppe und jede dieser Gruppen wurde in zwei eingeteilt. Die eine hat Yoga gemacht und die andere Hälfte hat kein Yoga gemacht. Also, einfacher Versuchsaufbau. Und dann hat man eben festgestellt, wie entwickeln die sich und zwar nach vier Wochen und nach vier Monaten.

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Yoga hilft bei Kopfschmerzen und Schlafstörungen

Man kann dann auch schnell beurteilen, ob jemand noch weitere Maßnahmen braucht oder ob man sagt, Yoga allein reicht aus. Die Herzfrequenz hat sich allerdings signifikant nicht großartig verändert, 65 auf 64 ist signifikant nicht bedeutsam. Etwas bedeutsamer ist die Variabilität, die Schlag zu Schlag Variabilität. Das scheint zwar auch wenig, von 20 auf 17, aber das sind praktisch 15 Prozent. Schlag zu Schlag Variabilität heißt, wie viel Ausreißer gibt es. Und eben Herzinfarkt und Schlaganfall kommt ja mehr, wenn dann plötzlich ein größerer Ausreißer ist und diese Sache wird sogar als besonders signifikant angesehen, dass das Herz gleichmäßiger schlägt und insgesamt eben ruhiger ist. Diese drei Dinge, systolischer, diastolischer Blutdruck und Variabilität zusammen zeigen, dass jemand, der Yoga macht, erheblich weniger an Herz-Kreislaufkrankheiten leiden müsste und an Herzinfarkt und Schlaganfall usw. Also auch signifikant. Gerade die Wirkung auf den Blutdruck gehört zu den meistuntersuchten Dingen im Yoga, einfach deshalb, Blutdruck ist einfach zu messen, da gibt es auch schon Studien vor dem 2. Weltkrieg in Indien, denn Blutdruckmessgeräte gab es schon damals. Also, wenn irgendjemand Bluthochdruck hätte, das erst wäre, er soll erstmal Yoga üben.

Ich werde jetzt nicht die beiden anderen auch noch aufzeigen, obgleich es gibt da ähnliche Schaubilder, aber sonst sehen wir jetzt nur noch Schaubilder. Jedenfalls reicht es aus, wenn ihr wisst, auch die Kopfschmerzen sind zurückgegangen, ebenso auch die Schlafstörungen. Auch durchaus gleiches Phänomen, innerhalb der ersten vier Wochen ist die größte Wirkung eingetreten und gerade Kopfschmerzen verbreiten sich ja immer mehr. Das hängt irgendwo wahrscheinlich damit zusammen, dass Menschen sehr viel in geschlossenen Räumen sind und zum zweiten, dass Menschen sehr viel auf den Computer schauen. Noch irgendwas, was ich gelesen habe, haben 80 bis 90% der Büroarbeitenden mindestens einmal die Woche schwere Kopfschmerzen und über die Hälfte hat es fast täglich. Wenn es einmal ein Kopfweh ist, könnte man das ja theoretisch mit einer Tablette schnell abstellen, aber wenn man das öfters hat und öfters Tabletten nimmt, gibt es irgendwann das tabletteninduzierte Kopfweh. Also, wenn man regelmäßig Aspirin oder Paracetamol schluckt, irgendwann führt das zum Kopfweh. Es gibt zwar inzwischen auch seit wenigen Jahren erstmals wirksame Medikamente auch gegen Migräne, die es vorher nicht gegeben hat, aber Yoga ist erstmal etwas, was vermutlich die Hälfte der Teilnehmer normalerweise vom Kopfweh befreit und die andere Hälfte mindestens erheblich senkt. Was jetzt nicht heißt, dass man nicht auch mal Kopfweh hat, aber die Schwierigkeit ist ja eben, dass Menschen ohne außergewöhnliche Belastungen Kopfweh kriegen und das kann man durch Yoga erheblich verbessern, ebenso auch Schlafstörungen. Jetzt weniger wissenschaftlich dokumentiert, sondern so mehr anekdotisch.

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