Signifikante Veränderung in den ersten Wochen von Yoga

Gut, also das ist das erste und das zweite ist die Schmerzdauer, das heißt, Schmerzen sind ja nicht immer da. Normalerweise sind die eine Weile da, dann gehen sie wieder weg, dann kommen sie wieder und gehen wieder weg. Dort wurde auch untersucht, wenn die Schmerzen kommen, waren sie relativ lange da in der Voruntersuchung und dann, schon nach vier Wochen, waren die Schmerzen, wenn sie aufgetaucht sind, erheblich weniger lange da und haben nach vier Monaten noch mal ganz leicht abgenommen. Das nächste auch, wie häufig. Also, wenn sie da sind, sind sie also weniger lange da. Wenn sie da sind, sind sie weniger intensiv. Und wie häufig? Das war vorher auf einer Skala 75, was schon sehr häufig ist, auf 51, was zwar nicht 0 ist, aber immerhin erheblich weniger. Und das Interessante übrigens ist, die signifikanteste Veränderung passiert in den ersten vier Wochen. Das ist letztlich auch das Schöne, denn die wenigsten Menschen hätten jetzt Zeit, wenn man sagt, die müssten ein halbes Jahr durchhalten, danach spürst du etwas. Im Grunde genommen, man kann schon sagen, entweder Yoga hilft den Menschen schon in den ersten vier Wochen etwas oder die Art des Unterrichtens, wie ich jetzt gerade unterrichte, ist für diesen Menschen wahrscheinlich nicht so zielführend. Das kann man eben dann auch den Teilnehmern sagen, wenn sie wissen wollen, „Bringt mir Yoga etwas?“, „Probier es vielleicht vier Wochen lang aus und dann weißt du es.“ Ich würde dann zwar immer noch sagen, wenn das nach vier Wochen nicht besser wird, das heißt nicht, das Yoga nichts bringt, aber vielleicht müsste das Yoga noch stärker abgewandelt werden. Es wurde übrigens einfach ein standardisiertes Yoga unterrichtet. Also gar kein Yoga, zu sehr angepasst auf jeden einzelnen Teilnehmer, denn es muss ja dokumentiert werden, dass man nicht nachher sagen kann, solche Übungen wirken so. Und es ist letztlich ein Programm, das sehr ähnlich ist, wie ihr das hier bei uns lernt mit den Krokodilsübungen und irgendwann Sonnengruß beginnen, aber modifiziert und einfach, mit Atemübungen und Entspannung. Es waren Yogalehrer vom Kaivalya-Dharma-Institut, die zwar sonst sehr häufig in Einzelsitzungen arbeiten, aber eben dafür Gruppenunterricht gemacht haben.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Ashtanga Yoga Blog-Eintrag ist ein Auszug aus einer unbearbeiteten Niederschrift aus einer Weiterbildung für Yogalehrer bei Yoga Vidya Bad Meinberg.  Der Seminarleiter war  Sukadev Bretz . Du findest viele Vorträge von Sukadev auch als Yoga und Meditation Video

Geschichte: Brülle wie ein Berglöwe, und blöke nicht wie ein Schaf

Die Geschichte vom Berglöwen und von Schafen – eine Geschichte vom Aufwachen aus der Täuschung. Diese Berglöwe Geschichte ist eine uralte Yoga Geschichte – viele Yoga Meister haben immer wieder gerne diese Geschichte vom Berglöwen und Schafslöwen erzählt. Lies selbst:

Es war einmal vor langer, langer Zeit eine Berglöwin, die war tragend und im Moment der Geburt ist sie gestorben. Nur eines der Berglöwenbabys hat überlebt und das mauzte und schrie nach seiner Mutter. Zum gleichen Zeitpunkt gab es eine Schafsmutter, die auch tragend war. Als sie gebar, waren alle Lämmlein tot geboren. Die Schafsmutter schrie vor Verzweiflung nach ihren Lämmern. Schließlich fand die Schafsmutter das Löwenbaby und adoptierte es. Das Berglöwenbaby trank die Milch der Schafsmutter, wuchs auf, fing an zu blöken wie ein Schaf, fing an Gras zu fressen wie ein Schaf und dachte, es wäre ein Schaf. Es merkte natürlich, dass es ein bisschen anders war als die anderen Schafe und wuchs so auf, wie ein Schaf mit Minderwertigkeitskomplexen.

Eines Tages kam der Berglöwe. Der König des Waldes! Er wollte mal nach dem Rechten sehen. Unten sah er die Schafsherde und – inmitten der Schafsherde sah er dort einen anderen Berglöwen. Dieser Löwe lief offensichtlich ganz verschüchtert mal hier-, mal dorthin und wurde von den anderen Schafen hin und her geschubst. Der alte Berglöwe dachte: „Was für eine Schande für meine königliche Familie!“ Er rannte dort runter. Die Schaf stoben in alle Richtungen davon und der Berglöwe nahm den Schafslöwen am Nackenfell und sagte ihm: „Was machst du denn hier?“ der Schafslöwe antwortete „Bäh, bäh, bäh, lass mich in Ruhe. Ich bin der einzige Sohn meiner Mutter.“ „Deine Mutter? Wo ist sie denn?“ – „Sie rennt dort hinten, aber du kriegst sie nicht mehr.“ – „Aber, das ist doch ein Schaf!“ – „Ja natürlich!“ – „Aber du bist doch ein Berglöwe, wie ich !“ – „Nein, nein, ich bin ein Schaf. Bitte erzähl mir keine Geschichten vom Berglöwen. Lass mich in Ruhe. Ich bin der einzige Sohn meiner Mutter und muss mich um sie kümmern.“ – „Was erzählst du für eine unsinnige Geschichte? Du bist ein Berglöwe wie ich. Du bist jünger als ich. Du könntest stärker sein als ich. Wenn du willst, wehre dich, wie ein Löwe.!“ – „Bäh, bäh, bäh, ich glaube dir ja alles. Aber bitte, lass mich in Ruhe!“ – „Ich werde dir beweisen, dass du ein Berglöwe bist.“ So nahm unser Berglöwe den Schafslöwen am Nackenfell, schleifte ihn zu einem See und sagte: „Jetzt guck, was siehst du dort?“ – „Bäh, bäh, bäh, ich sehe gar nichts.“ – „Öffne gefälligst die Augen, ich tue dir schon nichts! Was siehst du jetzt?“  – „ Ich sehe nur Wellen.“ – „Schnauf nicht so, atme ruhiger!“ – „Atme 3 bis 4 Sekunden lang ein, Bauch heraus, 3 bis 4 Sekunden lang aus, Bauch hinein. Was siehst du jetzt?“ – „Ich sehe dich zweimal.“ – „Schau genauer hin!“ unser Schafslöwe drehte den Kopf nach links und nach rechts. Plötzlich dämmerte ihm etwas. Er schaute fragend den Berglöwen an. Dieser nickte und sagte: „Tat twam asi – DAS bist du.“. Der Schafslöwe antwortete: „Aham simha asmi! Ich bin dieser Löwe!“ und zum ersten Mal in seinem Leben brüllte er wie ein Löwe, wie ein großer Berglöwe und hatte niemals mehr Angst vor irgendetwas.

Was will uns diese Berglöwe Geschichte sagen? Wir sind wie dieser Schafslöwe. Wir sind aufgewachsen im Glaube, „ich bin schwach …,  ich bin dumm …,  ich kann nur wenig …, ich habe diese Beschwerden …,  ich habe jene Beschwerden …, ich bin 46 Jahre alt …, ich bin deutsch, italienisch, französisch …, ich bin Christ, Moslem, Hindu, Buddhist …, ich bin Künstler …, ich bin Handwerker …, ich bin intellektuell …, ich bin ein einfacher Mensch… „. So identifizieren wir uns mit verschiedensten begrenzenden Attributen. Und dann kommt ‚der Berglöwe’. Der Berglöwe in dieser Geschichte steht für den Meister, den Guru. Der Meister sagt: „Du bist das unsterbliche Selbst. Du bist die ewige Seele. Du bist ‚Sat – chit – ananda’, ‚Sein – Wissen – Glückseeligkeit’!“ Dann sagen wir: „Meister, DU bist die ewige Seele und die Unendlichkeit. Ich bin nur ein armer Schlumpf.“ Sagt der Meister: „Nein! Du bist wie ich. Es gibt keinen Unterschied zwischen dir und mir.“ Auch Jesus hat gesagt: „Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“, „Wenn der Jünger vollkommen ist, wird er wie sein Meister.“ So hat er seine Jünger immer wieder aufgefordert. Die Jünger haben immer wieder gesagt, „ …wir wissen nicht …“, „… wir können nicht …“, Jesus hat sie immer wieder aufgefordert: „Seid vollkommen!“ Paulus hat nachher gesagt: „Nicht ich bin, sondern Jesus ist in mir.“

Denke öfter nach an diese Berglöwe Geschichte, an diese Geschichte von Löwen und Schafen. Blöke nicht wie ein Schaf – brülle wie ein Löwe. Wie der Berglöwe in der Geschichte gedacht hat, er sei ein Schaf – und dann erkannte dass er ein Löwe war, so erkenne du, dass du in dieser Lebens-Geschichte kein Schaf bist, der sich vor allem ängstigt. Vielmehr bist du wie ein Löwe, wie ein Berglöwe – sei mutig!

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen

Schmerzintensität über die Hälfte reduziert

Später gab es sogar noch eine Nachuntersuchung eben nach zwei Jahren, wo also die Teilnehmer nicht mehr in einer Yogastunde waren, sondern, man hat geschaut, machen die noch weiter Yoga. Das Interessante war durchaus, die haben doch zu einem relativ hohen Anteil das Yoga weiter geübt. Aber die vier Monate – in der Zeit haben sie geübt und dort sieht man zunächst mal die Schmerzintensität, als sie in die Gruppe hineingekommen sind, mit Yoga begonnen haben, haben die eine relativ hohe Schmerzintensität. Das heißt, die Teilnehmer wurde gefragt, „Angenommen, Sie könnten jetzt Ihre Kreuzschmerzen auf einer Skala von 0 bis 100 bewerten – 100 ist unerträglich und 0 ist ganz o.k. oder 0 ist gar nicht und 50 ist irgendwo noch o.k., tut zwar weh, aber es behindert mich nicht. Dann war der Durchschnitt bei 83, also das waren schon Menschen mit starken Kreuzproblemen. Nach vier Wochen ist die Schmerzintensität schon auf 57 im Durchschnitt reduziert und nach vier Monaten auf 48. Das heißt nicht, dass die Kreuzschmerzen vollständig verschwunden sind und das ist natürlich auch ein Mittelwert. Der zeigt jetzt nicht, dass es vielleicht noch jemanden gegeben hat, bei dem die Kreuzschmerzen stärker geworden sind, aber insgesamt ist das etwas hoch Signifikantes, die Kreuzschmerzen sind erheblich runter gegangen, vor allem, wenn man weiß, 50, das heißt, es tut schon noch ein bisschen weh, aber es ist erträglich. Die haben einmal die Woche eine Yogastunde gehabt und es wurde ihnen empfohlen, zuhause zu üben. Und das waren irgendwo sehr motivierende Yogalehrer, denn die haben durchschnittlich tatsächlich drei bis vier mal die Woche Yoga geübt. Das heißt, es gab einige, die sind nur einmal die Woche zum Üben gekommen und andere, die haben jeden Tag geübt, aber die Yogastunde war nur einmal pro Woche. Denn das Ziel war ja eben auch, es soll so sein, dass es nachher auch finanzierbar ist und angenommen, man würde jetzt feststellen, die Leute müssen jeden Tag zur Yogastunde kommen, so was wollen die Krankenkassen nicht finanzieren. Aber einmal die Woche über einen überschaubaren Zeitraum, dafür rentiert sich das, das zu untersuchen.

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Aufgaben in den verschieden Stufen des spirituellen Weg

Wir wollen uns mit dem Spirituellen Weg befassen und ich werde darüber sprechen, was es für wichtige Stufen gibt, welche Aufgaben es auf jeder Stufe gibt, welche Gefahren es gibt und wie man von der einen zur anderen Stufe kommt. Vor allen Dingen möchte ich über die 2. Stufe zuerst sprechen, weil ich annehme, die Mehrheit von euch befindet sich auf dieser Stufe. Es geht um den spirituellen Weg.

Ich möchte noch eine kleine Einschränkung machen. Angenommen, ihr seid auf den Weg hierher gegangen. Ihr seid hierher gekommen und einige von euch waren noch nie vorher da. Es war etwas, das ihr nicht kennt,. Obgleich der ein oder andere vielleicht gespürt hat: ‚es kommt mir vertraut vor… .’. Vielleicht, weil er schon in einem anderen Zentrum gewesen ist mit einer ähnlichen Atmosphäre. Ich kann mich erinnern, als ich zum ersten Mal in ein Yogazentrum gekommen bin. Ich habe mich gleich zuhause gefühlt.

Auf der einen Ebene seid ihr räumlich noch nicht hier gewesen, aber, beim spirituellen Weg kommt ihr eigentlich zu etwas an, was ihr jetzt schon seid. Das ist eines der Paradoxien des spirituellen Weges. Der Weg heißt das zu werden, was man jetzt schon ist.

So könnte man die Weg-Analogie eigentlich ‚ab absurdum’ führen. Ich könnte zum Beispiel fragen: „Was müsste ich jetzt machen um auf der Bühne zu sein?“ Antwort: „Nichts! Ich sitze auf der Bühne.“ „Was muss ich machen, um ein gelbes Hemd zu tragen?“ – „Nichts! Ich habe ein gelbes Hemd an.“ – „Was muss ich machen um die unsterbliche Seele zu sein?“ – „Nichts! Ich bin die unsterbliche Seele.“ – und zwar jetzt! Das ist ein guter Trost von Anfang an. Wir können eigentlich nichts falsch machen. Auch wenn ich gesagt habe, man kann Umwege und Abwege machen; aber –  wir können niemals die unsterbliche Seele verlieren! Wir können uns selbst nicht verlieren. Wir sind! Und von daher können wir vom höheren Standpunkt aus nichts Falsches machen. Es gibt vom höheren Standpunkt nicht die Gefahr, das wir zu langsam sind oder dass wir irgendwelche Fehler machen, die nicht behebbar sind. Wir sind immer das unsterbliche Selbst.

Auf einer anderen Ebene stimmt die Weganalogie natürlich trotzdem. Auch wenn ich das unsterbliche Selbst bin, es nutzt mir wenig, wenn ich es nicht weiß. Und selbst, wenn ich es intellektuell weiß, nutzt es mir wenig, wenn ich es nicht wirklich verwirklicht habe.

 

Angenommen, ich würde jetzt irgendwo eine Genanalyse bekommen und es sagt jemand: „Das ist ja faszinierend, du hast die genetische Ausstattung eines Klarinettenspielers.“ Die war dann immer schon da – vorausgesetzt, es gäbe ein Gen, das einen prädestinieren würde zum Klarinettespieler. Das hatte ich immer schon. Auch wenn ich jetzt erfahre, ich habe das Gen eines Klarinettenspielers – was nutzt mir das? –  Wenig! Selbst wenn ich das Gen habe, dann habe ich bloß die Veranlagung. Das nutzt nur was, wenn ich tatsächlich spiele und es verwirkliche. Ich kann mir dann zwar eine Bestätigung schreiben lassen: „Hiermit bestätige ich, dass Sukadev die Veranlagung eines Klarinettenspielers hat.“ Aber weder ich noch andere haben was davon.

Ich will noch ein anderes Beispiel geben, das manche schon kennen mögen. Es steht in meinem Buch „Yogageschichten“ und manche haben Seminare besucht auf welchen es oft gebraucht wird. Es war eine der Lieblingsgeschichten von Swami Vishnu, weshalb er sie oft erzählt hat. Wie er halte auch ich sie für ganz besonders wichtig. Ein Teil aus der Geschichte ist schon bei Swami Sivananda, Swami Vivekananda (einem der Meister, die im 19. Jahrhundert die Renaissance des Yoga eingeleitet haben) und auch bei Swami Vishnu zu einem geflügeltes Wort geworden. Es ist die Geschichte von den Schafen und dem Löwen…

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Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Bahnbrechende Studie

Zunächst aber ein paar Beispiele von Studien. In Deutschland gab es so eine bahnbrechende Studie 1993, das war die Studie, die Yoga in die Krankenkassenfinanzierung zurück gebracht hat. Natürlich, 1993 ist schon eine Weile her, inzwischen gibt es eine ganze Menge von neuen Studien, aber das ist immer noch eine sehr gut dokumentierte, oft zitierte Studie und eben gerade auch für das, weshalb die Menschen zum Yoga kommen, eine besonders aussagekräftige Studie. Es war eine Studie, die geleitet wurde von Martina Blei, von der freien Universität Berlin, finanziert von der Barmer Ersatzkasse und mehreren Betriebskrankenkassen und da ging es um die Wirkung von Yoga bei Schlafstörungen, chronischem Kopfschmerzsyndrom, Hypertonie und chronischen Lumbalsyndrom. Wisst ihr, was Hypertonie ist? Bluthochdruck. Und was ist chronisches Lumbalsyndrom? Rückenschmerzen im unteren Rücken. Klingt aber vornehmer, chronisches Lumbalsyndrom. Und vermutlich, wenn Menschen aus Krankheitsgründen in die Yogastunden kommen, das wird vermutlich die wichtigsten Dinge umfassen. Menschen haben Schwierigkeiten zu schlafen, Menschen haben Kopfschmerzen, Menschen haben Bluthochdruck und Menschen haben Probleme im unteren Rücken und hier kann man mit gutem Gewissen sagen, ja, Yoga wirkt dort sehr gut.

Man hat das praktisch so gemacht, man hat die Yogateilnehmer in acht Gruppen eingeteilt. Es gab eine Kreuzschmerzgruppe, eine Kopfschmerzgruppe, eine Schlafgruppe und eine Bluthochdruckgruppe und jede dieser Gruppen wurde in zwei eingeteilt. Die eine hat Yoga gemacht und die andere Hälfte hat kein Yoga gemacht. Also, einfacher Versuchsaufbau. Und dann hat man eben festgestellt, wie entwickeln die sich und zwar nach vier Wochen und nach vier Monaten.

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Wichtige Stufen auf dem spirituellen Weg

Es ist nichts, was man sich vorstellen kann. Es heißt nicht, dass man dann ins Nichts kommt, sondern, es ist nichts, was man sich vorstellen kann. Es ist sun jata, leer von allen Vorstellungen. Yogis nennen es eher Purna, es ist die Fülle selbst. Es ist ‚Brahman’, die Erfahrung des Absoluten. Wir hören es und; vielleicht spricht es uns irgendwie an. Vielleicht gibt es auch einige, die spricht das Thema zunächst nicht an. Da werde ich später noch näher drauf eingehen. Es ist auf jeden Fall etwas, von dem es heißt: da ist ein Ziel, da gehen wir hin und, wenn es ein Ziel gibt, gibt es auch einen Weg.

Man kann beschrieben bekommen, da sind die Stationen des Weges; dort sich Zeichen, dass man auf der nächsten Station angekommen ist; das sind Zeichen von Irrwegen, bzw. das ist das Zeichen, dass man sich verirrt hat und, wenn man sich verirrt hat, kommt man ‚so’ wieder zurück auf den Weg.

So wie letztlich das Navigationssystem. Ich muss zugeben, ich bin erst einmal in meinem Leben mit einem Navigationssystem gefahren, als mein Vater mich mal mitgenommen hat. Ich kann mich erinnern, da war so eine Frauenstimme, die hat gesagt: „… in 700 Metern rechts abfahren!“, „… in 100 Metern rechts abfahren!“, „… jetzt rechts abfahren!“, „… jetzt rechts abfahren!“ Trotzdem hat mein Vater irgendwann die Kurve nicht gekriegt und ich habe mir gedacht: „Was macht die jetzt, die in diesem Apparat?“.  Es hat sie gar nicht gestört. Irgendwie hat man etwas auf dem Display gesehen und dann stand da 2,2 km geradeaus fahren. „… in 500 Metern rechts abfahren!“; „… in 100 Metern rechts abfahren!“ Sie ist nicht ärgerlich geworden, war nicht verloren, hat nur gesagt: „… jetzt rechts abfahren!“ Also, das Navigationssystem hat festgestellt: „Es ist nicht richtig.“; aber – das macht ja nichts! Wir können uns verfahren. Wir müssen nur den Weg wiederfinden, so, wie der ein oder andere sich auf dem Weg ins Zentrum verfährt; aber – es macht ja nichts! Entweder das Navigationssystem hilf oder ein netter Dorfbewohner oder, wir rufen mit dem Handy an.

Ganz früher, als wir das Haus eröffnet haben, haben wir erst nicht hingeschrieben „nicht Dierdorf abfahren.“ Und „nicht Neuwied/Altenkirchen abfahren“. An den Anreisetagen, habe ich dann immer im Büro gesessen und Anrufe entgegen genommen und habe die Leute aus Puderbach und aus den verschiedensten Dörfern hierher gelotst.

Wenn wir also das Ziel haben, können wir auch  immer wieder zurück kommen. Aber es ist hilfreich, rechtzeitig zu wissen, ob wir vom Weg abgekommen sind. Deshalb sagte ich auch, es ist nicht immer ganz korrekt zu sagen der Weg ist das Ziel. Das ist so ähnlich, als hättet ihr gesagt: „Ich setze mich ins Auto und ich schaue mal wie ich dort ins Haus hinein komme..“; „ Ich fühle in mein Herz hinein und irgendwie werde ich dort schon ankommen.“ Es wäre unwahrscheinlich anzukommen. Nicht unmöglich. Ich hatte irgendwann mal eine Teilnehmerin in einem Seminar hier, da habe ich so am Anfang gefragt: „ Wie habt ihr von uns gehört?“ und sie hat gesagt: „ Eigentlich gar nicht.“, sie ist am Morgen so ins Auto gestiegen und hat nicht so genau gewusst, was sie macht und ist einfach losgefahren und irgendwo kam sie an dem Schild „Haus Yoga-Vidya“ vorbei und hat gedacht: „Das klingt ganz exotisch… , mal was anderes…“ Ist dann unten angekommen, hat die Broschüre angesehen und ist gleich fürs Wochenende geblieben. – Passiert aber selten. –

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Der Spirituelle Weg

Der spirituelle Weg Teil 1

Dieser erste Vortrag zum spirituellen Weg lernt uns ein Menge über die einzelnen Stufen der spirituellen Evolution, über den Umgang mit Wünschen und Bedürfnissen und insbesondere über die 2. Stufe der spirituellen Evolution. Die Mehrheit von euch wird sich auf dieser Stufe befinden. Ihr werdet lernen über typische Hindernisse am Anfang, in der Mitte und am Ende des spirituellen Weges. Es ist ein Seminar, dass ich für sehr wichtig halte  für die Anfänger, für die Mittelstufe, wie auch für Fortgeschrittenere. Ich selbst gebe dieses Seminar sehr gerne, weil ich immer wieder feststelle, es inspiriert mich selbst über diese Themen zu sprechen. Es ist etwas, das besonders tief gehen sollte.

Der spirituelle Weg ist natürlich das Symbol eines Weges. Ein Weg hat einen Anfangspunkt und hat ein Ziel. Es heißt zwar öfter, der Weg ist das Ziel, aber das ist nur bedingt richtig. Wenn ihr z.B. zum Haus Yoga-Vidya im Westerwald anreist, habt ihr euch vorher erkundigt, wie man dorthin kommt. Ihr habt erst mal gewusst: „Ich will zum Haus Yoga-Vidya“. Ihr nehmt eine Landkarte oder die Broschüre in die Hand und, z.B. die Mehrheit, die vom Süden kommt, hat gehört: man muss auf die A3., von der A3 muss man dann die Abfahrt Neuwied/Altenkirchen nehmen (man sollte nicht die Abfahrt Dierdorf Neuwied nehmen). Ab Abfahrt Neuwied sollte man weiter Richtung Altenkirchen fahren, dann erst durch Horhausen und Güllesheim und nach 1.5 km geht es auf der rechten Seite hinunter bis zu einem Schild. Plötzlich könnt ihr das Haus sehen. Vielen von euch wird es so gehen wie es mit ergangen ist, als ich das erste Mal hierher gefahren bin. So wie ich das Tal gesehen habe, ist mein Herz aufgegangen. Ich habe gedacht: „Das wird toll hier unten“ irgendwie habe ich dann gespürt: „Das werden wir wahrscheinlich kaufen!“ Das ist etwas, das ihr jetzt wahrscheinlich nicht so denken werdet, aber viele von euch werden spüren, das ist ein idyllischer Ort. Ihr habt also eine Beschreibung; vielleicht habt ihr eine Landkarte oder manche haben auch ein Navigationssystem. Wenn Ihr von der Landkarte oder Beschreibung ausgeht, ist es gut, dass ihr so etwas habt. Trotzdem, den Weg selber zu gehen oder zu fahren ist anders als es einfach nur zu lesen. Der Weg wird anders aussehen, es wird vielleicht unterschiedlich lange dauern als ihr vielleicht denkt und jedes Haus wird anders sein, als ihr es euch vorstellt. Auch, wenn ihr es sich vorher nicht wirklich vorstellen könnt unter der Beschreibung, hilft es euch dennoch anzukommen.

So gibt es auch Beschreibungen für den spirituellen Weg. Es gibt ein Ziel und das Ziel ist ‚Selbstverwirklichung’, ‚Gottverwirklichung’, ‚unendlicher Friede’, ‚Unsterblichkeit’, ‚Erleuchtung’, ‚Uniomystika’, ‚Samadhi’, ‚Nirvana’, ‚Unmani Avastha’(der natürliche Zustand jenseits des Denkens) ‚reine Bewusstheit’, ’Sat-Chid-Ananda’, … , so viele Worte finden die Yogis dafür. Jeder stellt sich irgendetwas darunter vor oder sagt gleich: „Da kann ich mir gar nichts darunter vorstellen“, weshalb Buddha es ganz einfach ‚Nirvana’ genannt hat.

Und worum geht es auf dem spirituellen Weg? Es geht um die Frage: „Wer bin ich?“ Und um andere Fragen wie: Was ist wirkliche Freude? Was ist der Sinn des Lebens? Gibt es eine höhere Wirklichkeit? Wenn ja, kann ich sie erfahren?

– Fortsetzung folgt –

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Yoga hilft bei Kopfschmerzen und Schlafstörungen

Man kann dann auch schnell beurteilen, ob jemand noch weitere Maßnahmen braucht oder ob man sagt, Yoga allein reicht aus. Die Herzfrequenz hat sich allerdings signifikant nicht großartig verändert, 65 auf 64 ist signifikant nicht bedeutsam. Etwas bedeutsamer ist die Variabilität, die Schlag zu Schlag Variabilität. Das scheint zwar auch wenig, von 20 auf 17, aber das sind praktisch 15 Prozent. Schlag zu Schlag Variabilität heißt, wie viel Ausreißer gibt es. Und eben Herzinfarkt und Schlaganfall kommt ja mehr, wenn dann plötzlich ein größerer Ausreißer ist und diese Sache wird sogar als besonders signifikant angesehen, dass das Herz gleichmäßiger schlägt und insgesamt eben ruhiger ist. Diese drei Dinge, systolischer, diastolischer Blutdruck und Variabilität zusammen zeigen, dass jemand, der Yoga macht, erheblich weniger an Herz-Kreislaufkrankheiten leiden müsste und an Herzinfarkt und Schlaganfall usw. Also auch signifikant. Gerade die Wirkung auf den Blutdruck gehört zu den meistuntersuchten Dingen im Yoga, einfach deshalb, Blutdruck ist einfach zu messen, da gibt es auch schon Studien vor dem 2. Weltkrieg in Indien, denn Blutdruckmessgeräte gab es schon damals. Also, wenn irgendjemand Bluthochdruck hätte, das erst wäre, er soll erstmal Yoga üben.

Ich werde jetzt nicht die beiden anderen auch noch aufzeigen, obgleich es gibt da ähnliche Schaubilder, aber sonst sehen wir jetzt nur noch Schaubilder. Jedenfalls reicht es aus, wenn ihr wisst, auch die Kopfschmerzen sind zurückgegangen, ebenso auch die Schlafstörungen. Auch durchaus gleiches Phänomen, innerhalb der ersten vier Wochen ist die größte Wirkung eingetreten und gerade Kopfschmerzen verbreiten sich ja immer mehr. Das hängt irgendwo wahrscheinlich damit zusammen, dass Menschen sehr viel in geschlossenen Räumen sind und zum zweiten, dass Menschen sehr viel auf den Computer schauen. Noch irgendwas, was ich gelesen habe, haben 80 bis 90% der Büroarbeitenden mindestens einmal die Woche schwere Kopfschmerzen und über die Hälfte hat es fast täglich. Wenn es einmal ein Kopfweh ist, könnte man das ja theoretisch mit einer Tablette schnell abstellen, aber wenn man das öfters hat und öfters Tabletten nimmt, gibt es irgendwann das tabletteninduzierte Kopfweh. Also, wenn man regelmäßig Aspirin oder Paracetamol schluckt, irgendwann führt das zum Kopfweh. Es gibt zwar inzwischen auch seit wenigen Jahren erstmals wirksame Medikamente auch gegen Migräne, die es vorher nicht gegeben hat, aber Yoga ist erstmal etwas, was vermutlich die Hälfte der Teilnehmer normalerweise vom Kopfweh befreit und die andere Hälfte mindestens erheblich senkt. Was jetzt nicht heißt, dass man nicht auch mal Kopfweh hat, aber die Schwierigkeit ist ja eben, dass Menschen ohne außergewöhnliche Belastungen Kopfweh kriegen und das kann man durch Yoga erheblich verbessern, ebenso auch Schlafstörungen. Jetzt weniger wissenschaftlich dokumentiert, sondern so mehr anekdotisch.

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