Wunsch nach Befreiung und Geduld

Dann gilt es auch, Shatsampat, die Tugenden von Gleichmut und geistiger Stärke, und den Wunsch nach Befreiung, Erleuchtung, spirituellem Wachstum zu kultivieren.

Bei all dem gibt es viele Paradoxien auf dem spirituellenWeg.

Zum Einen ist es durchaus wichtig, sich der Dringlichkeit der spirituellen Entwicklung bewusst zu machen. Wir wissen nicht, ob wir heute Nachmittag noch leben. Als Beispiel. So sollte man sein Leben auch so leben, dass man es nicht bedauern würde, wenn man den morgigen Tag nicht mehr erlebt. Zum Anderen sollte man sein Leben aber auch so leben, dass wir es auch nicht bedauern würden, wenn wir jetzt noch hundert Jahre leben würden. Wenn wir so leben, haben wir ein erfülltes Leben gelebt. Wer nur so in den Tag hinein lebt, dann werden wir vielleicht in 50 Jahren einiges bedauern. Und wenn wir nur langfristig planen und dann morgen entweder nicht mehr leben oder nicht mehr so leben können, wie wir es gewünscht hätten, dann würden wir vielleicht auch Einiges bedauern. So gilt es, beidem Rechnung zu tragen: Es gilt, eilig zu sein, aber auch geduldig zu sein.

Es ist wichtig, Mumukshutwa zu entwickeln, aber es ist auch wichtig, gleichzeitig Geduld zu entwickeln.

Und hier möchte ich gerade den Enthusiasten unter Euch auch sagen, gerade am Anfang: Es gibt einige Dinge, die gehen auf dem spirituellen Weg schnell. Es gibt sicher einige, die vorher Probleme hatten, die fast abfallen, wenn man beginnt auf dem spirituellen Weg. Es gibt erstaunlich viel Menschen, die dann ohne Schwierigkeiten mit Rauchen aufhören können. Es gibt erstaunlich viele, die ohne Schwierigkeiten ihre Ernährung umstellen. Es gibt erstaunlich viele, die andere destruktive Gewohnheiten plötzlich los werden. Es gibt einige, die plötzlich mehr Energie haben für so viele gute Dinge im Alltag tun. Einiges geht schnell.

und einiges geht nicht so schnell. Yogis würden sagen, das was wir an Problemen nur in diesem Leben angeschafft haben, das geht vielleicht schnell. Das, was wir uns in früheren Leben angeschafft haben – oder vielleicht auch in diesem Leben, was etwas tiefer geht – das dauert länger.

Und so ist auch eine Aufgabe auf Vicharana, sich auch anzunehmen mit seinen Schwächen, und mit seinen eigenen Marotten. Vielleicht auch mit seinen Schattenseiten. Ihr werdet wahrscheinlich alle schon gehört haben von dem Konzept des Schattens, und wie wichtig es ist, den Schatten zu integrieren. Diese Aussagen stammen ja von C.G. Jung, und C.G. Jung hat da eigentlich zwei verschiedene Schattenseiten unterschieden, zumindest in seinen späteren Schriften.

Zum einen gibt es Schattenseiten, die wir nicht leben in uns, die wir aber eigentlich leben könnten, die wir aber nicht leben, weil wir Angst davor haben und wo es gut wäre, wenn wir sie leben würden. Machen wir es konkreter: Also, angenommen, ihr seid ein sehr ordentlicher Mensch, und Euch nervt es furchtbar, wenn Eure Arbeitskollegen auf ihrem Schreibtisch Chaos haben. Das kann auf eine Schattenseite hinweisen: ihr würdet eigentlich auch gern ein bisschen Chaos zulassen und leben, aber ihr habt Angst, wenn ihr das zulasst, dann überkommt es euch und alles wird ganz furchtbar. Oft kommen einem die Schattenseiten auch über die Kinder entgegen. Oft leben die Kinder die Schattenseiten, die man nicht leben will. Dort würde man raten, das wäre etwas, was man leben sollte. Man braucht keine Angst davor zu haben.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Auf dem spirituellen Weg lernen wir reine Freuden zu entwickeln

Oder sattwiges Essen – da habe ich in unserem letzten Vortrag von gesprochen. Man freut sich drauf, dass man etwas Gutes hat. Es ist gleichzeitig gesund. Es schmeckt während man es isst und nachher hat man durch das Essen Prana bekommen. Das ist also eine sattwige Freude. Gut – und wie es mit einem Stückchen Schokolade ist? Es wird einen vermutlich nachher nicht in Gift hinein stürzen. Die Übergänge sind also durchaus auch fließend.

Dann gibt es die tamasigen Freuden. Die tamasigen Freuden sind Gift am Anfang und Gift am Ende. Sie entstehen durch Verblendung und Täuschung. Dazu gehören zum Beispiel die verschiedenen Süchte. Jemand, der beispielsweise Zigarettensüchtig ist, dem schmeckt vielleicht die Zigarette gar nicht. Er denkt mit Schrecken daran, dass er vielleicht demnächst eine rauchen muss. Es ist Horror, wenn er sie raucht und er fühlt sich nachher auch schlecht. Das sind die tamasigen, nicht wirkliche Freuden.

 

Und so ist der spirituelle Weg auch, dass wir lernen, sattwige Freuden zu entwickeln. Langsam geschickte Mittel zu entwickeln, dass wir nicht mehr von tamasigen, nicht wirklichen Freuden abhängig sind und dass wir die rajassigen Freuden um etwas ändern, so dass sie zu sattwigen Freuden werden.

Heute ist Sonntag. Gestern war? Gestern war Samstag! Kennt ihr den Unterschied zwischen Samstag und Sonntag? Es gibt verschiedene. Ein Unterschied ist, es ist einen Tag näher am Tod. Das klingt jetzt nicht sehr positiv. Swami Vishnu hat das gerne zu Anfang von Yogalehrer-Ausbildungen gemacht. Er hat gefragt: „What day ist today? Today is Sunday. What day was yesterday? Saturday. What is the different between Saturday and Sunday? One day clother to death.“ Das haben wir alle vergessen, oder? Wir denken immer der Tod ist für andere. Wenn man irgendwo im Fernsehen hört: Massenkarambolage auf der A 258. (Die gibt es gar nicht. Nicht, dass ihr Angst kriegt, dass ich jetzt irgendwas erzähle.) Fünf Leute tot. Da denkt man immer: „Irgendwie abstrakt dieser Tod.“ Aber der Tod ist nicht abstrakt, er ist eher konkret. Jeden Tag sterben Menschen. Wir wissen nicht, ob wir heute Nachmittag noch leben.

 

 

Die Eifel ist Vulkangebiet. Der nächste Vulkanausbruch ist überfällig. Ich glaube, dessen ist sich niemand wirklich bewusst, denn, wer alles in der Eifel dort wohnt … . In der Eifel gab es alle paar Tausend Jahre einen Vulkanausbruch. Eines der großen Rätsel der Geologie ist, warum es dort jetzt seit den letzten paar Tausend Jahren keinen größeren Vulkanausbruch gab. Es könnte sein, dass der Vulkan heute noch explodiert und dass wir am Nachmittag noch in dem Ascheregen ersticken. Das ist nicht so unrealistisch. Wir denken immer Katastrophen geschehen anderswo.

Noch schlimmer als selbst zu sterben ist vielleicht, wenn ein Familienmitglied stirbt. Es gab mal einen Sennmeister, der wurde gebeten auf die Taufe eines Kindes zu gehen und dabei einen Segen auszusprechen. Der Sennmeister kam und sagte: „Großvater tot, Vater tot, Kind tot.“ Alle waren entsetzt: „Aber Meister, was haben wir gemacht, dass du uns so verfluchst?“ sagte der Meister: „Ich spreche euch nur einen großen Segen aus. Großvater tot, Vater tot, Kind tot.“ Die Familie war noch entsetzter. Sagt der Meister: „Das Schlimmste, was einem Menschen auf der Welt passieren kann ist, dass das eigene Kind stirbt. Der größte Segen, den es geben kann ist, wenn die Generationen in der richtigen Reihenfolge sterben. Das alle sterben ist sicher. Meinetwegen möge erst der Großvater sterben, dann erst der Vater und dann der Sohn.“ Das ist ein großer Segen. Das ist nicht selbstverständlich. Gut, in früheren Zeiten, wo die Menschen typischerweise zehn bis fünfzehn Kinder hatten, von denen nur zwei das Erwachsenenalter erreicht haben, war es eher normal, dass die Eltern die Mehrheit ihrer Kinder verloren haben.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Der spirituelle Weg macht die Bedürfnisse bewußt

Moksha ist der Wunsch nach Befreiung von allem Leid, von allen Begrenzungen, von allen Verhaftungen. Aber, der Wunsch nach Moksha kann sich auch anders ausdrücken. Vereinigung mit Gott, Höchster Frieden, Erkenntnis des höchsten Selbst. Im Grunde genommen ist Befreiung so etwas ähnliches wie Nirwana. Eigentlich sagt er erst mal nichts. Das heißt nur, all das, was wir uns vorstellen können, davon wollen wir uns befreien, um zu dem zu kommen, was eine höhere spirituelle Wirklichkeit ist. Also, der Wunsch nach Moksha heißt: der Wunsch nach etwas Höherem. Ihr könnt selbst schauen in welche Worte ihr das fassen wollt.

Dann gibt es den sogenannten Weg der Entsagung. Das heißt, man minimiert die Bedürfnisbefriedigung von Karma und Artha und lebt also im Zölibat als Mönch oder Nonne. Man hat keine persönlichen Besitztümer. Vielleicht kommt in christlichen Klöstern noch das Gelöbnis des Gehorsams hinzu. Man verzichtet sogar darauf seine Bedürfnisse erfüllt zu bekommen. Ein Aspekt der in modernen Klöstern stark abnimmt. Auch dort ändert sich einiges. Aber selbst dann haben die Mönche und Nonnen immer noch etwas zu essen. Selbst dann haben sie in der Klostergemeinschaft eine Wirtschaftsgemeinschaft. Und selbst die Wandermönche, wie es sie in Indien gibt haben Ihre Tricks, wie sie am besten Bettelgaben bekommen. Wer in Indien war weiß, dass sie dazu ganz schönes Geschick entwickelt haben.

Wir hier lehren jetzt nicht den Weg als Mönch/Nonne als den Weg für die Mehrheit der Menschen. Die Mehrheit wird ihren Weg gehen in Beruf und Partnerschaft. Viele, die im Moment keinen Partner haben, hoffen vermutlich, dass sich in den nächsten Jahren irgendwann wieder jemand manifestiert. Sie würden es zumindest nicht automatisch ausschließen. Viele finden dann ja auch irgendwann vielleicht sogar einen Partner, der den gleichen oder einen ähnlichen Weg geht auf dem man sich gegenseitig unterstützen kann.

Auf dem spirituellen Weg geht es dann (in der Weise verstanden, wie wir ihn hier lehren) mehr darum herauszufinden: „Wie sind meine Bedürfnissen auf den verschiedenen Ebenen?, „Wie kann ich sie auf sattwige Weise befriedigen? und „Wie kann ich lernen dabei nicht verhaftet zu sein?

Fangen wir auf der Karmaebene an. Ich hatte vorher über die vier Hauptaspekte in die man Karma einteilen kann gesprochen. Wunsch nach Essen, Wunsch nach Zuhause, nach Fortpflanzung/Familie und dann als viertes Sicherheit und Überleben.

Fangen wir mit Essen an. Wir haben den Wunsch auch etwas gutes zu essen, dieser Wunsch kann sattwig, rajassig und tamasig erfüllt werden. Wer unsere Yogalehrerausbildung machen lernt noch erheblich mehr über sattwiges, rajassiges und tamasiges Essen. Es gibt ein Yoga-Vidya Kochbuch, in dem das ausführlicher beschrieben wird. Tamasiges Essen ist das, was einen selbst dazu bringt, dass man nicht so gut meditieren kann. Das, was den Geist träge oder grobstofflich macht. Besonders tamasig ist das, was anderen Lebewesen großes Leid zufügt wie zum Beispiel Fleisch essen. Wenn man Fleisch isst, ist es nicht nur etwas von dem man sagt: „Was kann es schaden, wenn man mal ein bisschen Fleisch ist. .E s ist glücklicherweise inzwischen so, dass die umfangreiche Ernährungsforschung sagt, dass es gut ist, wenn der Menschen zumindest erheblich weniger Fleisch isst, als er es jetzt tut. Mehrere Studien haben tatsächlich gezeigt, dass Vegetarier gesünder sind als andere und dass fleischloses Essen die Lebenserwartung erhöht. Es gibt weniger Vegetarier mit Brustkrebs. Die Wahrscheinlichkeit einen Herzinfarkt, Bluthochdruck, Prostatakrebs zu bekommen ist viel geringer. Ich habe eine Radiosendung über Prostatabeschwerden gehört. Es wurde gefragt, was man dagegen tun könnte und es wurde festgestellt, dass Chinesen und Japaner sehr viel weniger damit zu tun haben Man nimmt an, dass zwei Umstände dafür verantwortlich sind: Sie essen weniger Fleisch und sie essen Sojaprodukte. Beides ist also gut um solche Probleme zu vermeiden. Man hat feststellen können, es ist gesund vegetarisch zu leben. Ob jetzt ab und zu mal ein Stück Steak zu essen deswegen schlecht wäre für den Menschen selbst kann man so jetzt nicht behaupten. Aber zumindest für ein Lebewesen ist es mit Leid verbunden. Nämlich dem, das geschlachtet wurde dafür. Wenn wir den spirituellen Weg der Einheit und der Liebe gehen wollen, dann müssen wir uns bewusst sein, dass die Wahlen, die wir treffen einen Einfluss auf andere haben.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Kreativ mit Entspannung und Yoga

Eine Theorie besagt: erst war die Agrargesellschaft, dann die Industriegesellschaft, jetzt befinden wir uns in der Wissensgesellschaft und als nächstes kommen wir in die Kreativitätsgesellschaft. Von der Agrarwirtschaft mit all diesen Maschinen braucht man nur noch ein paar Prozent. In der  Industrie produzieren inzwischen die Chinesen das meiste und der Rest wird durch Roboter hergestellt, nicht durch Roboter auf zwei Beinen, sondern durch die Maschinen. Während früher in der Firma zigtausend Beschäftigte waren, machen das heute ein paar Hundert und die paar Hundert machen eigentlich nichts als die Maschinen angucken.

Gut, wenn jetzt die Wissensgesellschaft wichtig ist, zählt die Kommunikation. Aber inzwischen sind wir so weit, dass Computer ihre eigenen Programme schreiben können. Hier wird eine ganze Menge von dem, was frührer in Büros gemacht wurde heute nach Indien umgeleitet. In Amerika ist das oftmals bei  (die Inder sprechen nämlich Englisch)  Steuerberatern, Finanzbuchhaltern bis zur Rechtsberatung. Der durchschnittliche Amerikaner, der eine Gebrauchsanweisung nicht lesen kann und deshalb eine Hotline anruft, landet in Indien und nicht in Amerika. Man bekommt es aber nicht mit. Eine Weile, wenn man hier angerufen hat, ist man in Irland ausgekommen. Inzwischen ist das nicht mehr der Fall, weil jetzt dort die Mieten und die Löhne höher sind als in Deutschland.

Jedenfalls wandert das auch ab und die nächste Gesellschaft ist die Kreativitätsgesellschaft. Kreativ können Computer noch nicht sein und da die aufstrebenden Wirtschaften bisher mehr an das logischen und technische Denken gewöhnt sind, ist der nächste Schritt die kreativen Berufe, die werden weiter bleiben, sie sind zukunftssicher. Dort spielt dann wieder Entspannung und Yoga eine besondere Rolle. Nicht umsonst ist in den kreativen Berufen die Praxis von Yoga erheblich überrepräsentiert, gerade in Amerika. In Amerika wird man kaum einen Schauspieler oder Künstler finden, der nicht entweder Yoga praktiziert, praktiziert hat oder irgendetwas daraus genommen hat. Man kann einfach besser kreativ sein, singen, tanzen, produktiv sein, neue Ideen haben, wenn man Yoga übt. Auch Menschen, die herausfinden wollen: „Was will ich eigentlich?. Wenn wir Yoga üben, wird es uns eher bewusst.

Das kann übrigens manchmal auch zu einem Problem werden und zwar wird das insbesondere für die Mitmenschen manchmal zu einem Problem. Ich kann euch da eine lustigen Anekdote erzählen. Zur Anfangszeit hier hatten wir nicht so viele Seminarteilnehmer wie jetzt und gerade bei diesen Zwei-Jahres-Ausbildungen hatten wir nicht mehr als 35-40 Teilnehmer. Da habe ich die Teilnehmer noch einzeln persönlich verabschiedet und relativ häufig wurden Teilnehmerinnen von ihrem Mann abgeholt. Es ist eigentlich fast nie ein Teilnehmer von seiner Frau abgeholt worden. Ab und zu hat dann der Mann die Gelegenheit ergriffen mal mit mir zu sprechen. Eines ist mir aufgefallen, sie haben öfters gesagt: „Ich hab da mal die Bücher von meiner Frau gelesen. Da heißt es, dass man auch selbstlos dienen soll. – Das konnte meine Frau besser bevor sie mit Yoga angefangen hat … .

Auch auf dem spirituellen Weg gibt es eine wichtige Phase: etwas mehr auf sich selbst zu hören,  sich vielleicht etwas mehr Zeit für sich selbst zu nehmen und mit dieser neu gefundenen Kraftinspiration dann wieder anderen zu helfen. Das ist übrigens manchmal etwas schwierig wenn man einen Aschram leitet. Viele Menschen die in den Ashram kommen praktizieren Yoga, sie lernen mehr auf sich selbst zu hören und spüren, was sie so tief vom Herzen her wollen … Aber, das Essen muss trotzdem um 11 Uhr auf dem Tisch sein und die Buchhaltung muss auch gemacht werden. Wenn jemand, der sich ursprünglich für die Buchhaltung gemeldet hat plötzlich das tiefe Gefühl hat, er will statt dessen im Garten arbeiten … , dann versteht ihr, dass einen Aschram zu leiten nicht immer einfach ist. Aber es ist etwas sehr schönes. Es führ zu herzlicheren Menschen, mit denen man umgeht.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Erfolg und Ausstrahlung

Wenn Artha überwiegt, kann man auch nur so mit Menschen umgehen. Ebenso ist es mit Dharma. Es gibt Menschen, die sind einfach für andere da. Das war schon immer ihre Hauptmotivation im Leben. Sie ist es jetzt und wird es auch bleiben. Auch hier hilft es, wenn wir wissen, dass bestimmte Menschen mit denen wir umgehen auf dieser Ebene ihre Motivation haben. Ihr seid angehende Yogalehrer und Menschen die Yogakurse besuchen kommen genauso aus unterschiedlichen Motiven. Das schöne an Yoga ist, Yoga kann auf allen vier Kategorien helfen. Schon auf der ersten Ebene, Karma: Yoga hilft, dass man gesünder ist, Yoga fühlt sich toll an. So eine Asanastunde ist auch eine besinnliche Erfahrung. Es ist etwas schönes. Es hilft, dass einem das Essen besser schmeckt. Es hilft, dass man das Frühjahr besser genießen kann. Vielleicht auch, dass man das Zusammensein mit dem Partner besser genießen kann, wenn man entspannt und offen ist. Also, Yoga hat auch etwas, das zur Sinnesbefriedigung gut ist. Für viele Menschen spielt gerade dieser gesundheitliche Aspekt und das Heilen von Krankheiten und das Loswerden von Stress eine wichtige Rolle.

Auf der Artha Ebene gilt: um erfolgreich zu sein, braucht man Energie und Ausstrahlung. Manche Menschen kommen zum Yoga um mehr Energie zu bekommen. Auf dem vorletzten Yogakongress wurde eine empirische Studie vorgestellt, die zeigt, dass die Mehrheit der Menschen kommt um mehr Energie zu bekommen, wie auch immer man das definieren will. Eine der Hauptwirkungen vom Hatha Yoga ist ja, dass Prana, die Lebensenergie, erhöht wird und das kann für den beruflichen Erfolg hilfreich sein. Wenn ein Personalchef zwei Bewerber vor sich hat. Der eine hat keine Energie und der andere strahlt die Energie aus. Wen wird er wohl einstellen? Wenn es um Beförderung geht, der eine ist immer ein Griesgram und in seiner Gegenwart des zweiten blühen auch die anderen auf. Wer wird wohl befördert werden? Prana hilf so auch für beruflichen Erfolg. Yoga kann auch dort hilfreich sein.

Dharma – Bei vielen Menschen geht es nicht darum viel Kohle zu machen, sondern sie wollen anderen helfen und dienen. Das Burn-out-Syndrom ist recht verbreitet unter diesen Menschen. Ich habe erst vor kurzem einen längeren Vortrag darüber gehört und dort hieß es, dass diejenigen am Gefährdesten sind für Burn-out, die besonders engagiert sind. Die wenig Engagierten sind wenig Burn-out gefährdet. Die werden sich in ihrem Beruf nicht übermäßig anstrengen. Es gibt zwar äußeren Stress und vielleicht machen sie auch einmal krank oder werden krank, aber es sind die besonders Engagierten und hoch Motivierten, die unter Burn-out leiden können. Besonders in helfenden und lehrenden Berufe steigt die Gefahr noch mehr, wenn der Mensch engagiert ist.. Dessen sollte man sich bewusst. Eine Möglichkeit dem vorzubeugen ist, Yoga zu üben. Man übt regelmäßig Yoga und lädt sich so immer wieder auf. Denn, wir können auch nur so viel geben, wie wir selbst haben. Man muss etwas für sich selbst tun, um anderen geben zu können. Das ist so, wie ein Blutkreislauf. Es gibt da eine schöne Analogie. Wenn das Herz das Blut pumpt, welches Organ bekommt als erstes das Blut? Das Herz selbst! Die Wege sind am kürzesten. Es ist natürlich nicht so, dass das Blut erst zum Herzen, dann zu den Lungen und dann zu den Nieren geht, so ist der Blutkreislauf nicht aufgebaut, sondern, der Weg vom Herzen zum Herzen ist am kürzesten. Das Herz ist ganz egoistisch oder ganz unspirituell. Angenommen, das Herzwürde sich nicht selbst zuerst das Blut geben. Es würde nach einer Weile niemand sonst Blut bekommen und der ganze Körper würde sterben.

Wer von euch mal geflogen ist, wird wissen, zu Anfang wird immer ein Video gezeigt oder die Stuardessen vollführen ein Schauspiel dem keiner zuschaut. Aber, wenn ihr dort mal zugehört habt, dann habe ihr gehört: Wenn der Luftdruck abfällt, fallen die Sauerstoffmasken runter. Wenn ihr ein Kind habt, wem sollte Frau / Mutter zuerst die Sauerstoffmaske geben? Sich selbst! Das widerspricht jedem Mutterinstinkt. Warum ist das aber wichtig? Damit ihr euch anschließend ums Kind kümmern könnt. Angenommen es dauert zu lange und das Kind fällt in Ohnmacht, das ist nicht weiter tragisch. Die Mutter kann dem Kind noch wenn es in Ohnmacht gefallen ist die Sauerstoffmaske überstülpen und das Kind kommt wieder zurück zum Bewusstsein. Aber angenommen die Mutter nimmt sich die Zeit dem Kind die Sauerstoffmaske überzustülpen und fällt selbst in Ohnmacht. Sie kann dem Kind anschließend nicht mehr weiterhelfen. Typischerweise wird das Kind die Sauerstoffmaske wieder runter nehmen. „Es ist ja irgendwie blöd da so eine Sauerstoffmaske zu haben. Beide können sterben.

Es gibt also viele Menschen die Yoga üben, um anderen besser helfen zu können. … oder auch, um besser zu ihren Talenten und zur Kreativität zu kommen. In diesem Bezug habe ich mich mal mit Kreativitätstheorien oder -ratschlägen beschäftigt. Heute weiß man, eine der besten Weisen kreativer zu sein, ist Entspannung zu üben. Wenn man ein Buch liest über Kreativitätsentwicklung, gehören immer Tiefenentspannungstechniken dazu.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Das tägliche Leben spiritualisieren

Ein zweiter Aspekt von Dharma ist nicht nur anderen Gutes zu tun, anderen helfen und zu dienen, mit Liebe Verantwortung zu übernehmen, sondern seine eigenen Talente und Fähigkeiten zu leben, zu entwickeln und immer weiter zu entwickeln. Auch hier könnte man sagen, um von Artha auf Dharma zu gelangen gibt es auch eine andere Weise. Wenn man versucht mehr Macht zu bekommen, wird man versuchen das Maximale aus sich selbst heraus zu holen. Im Grunde kann man sagen, nach acht Stunden beginnt man das zu tun, was nachher effektiv ist, um im Beruf weiter voran zu schreiten. Acht Stunden am Tag macht jeder. Wenn man weiter voran schreiten will, ist das, was man über acht Stunden hinaus macht das, was tatsächlich nachher etwas bewirkt. Um das aber auf Dauer durchzuhalten muss man seine eigenen Talente und Möglichkeiten nutzen. Wenn man erfolgreich sein will, ist es sehr viel effektiver seine Stärken zu nutzen als zu versuchen an seinen Schwächen zu arbeiten. Das ist übrigens ein allgemeiner Tipp. Wenn ihr erfolgreich sein wollt, schaut: Was sind eure Stärken? und: Wie könnt ihr eure Stärken dafür einsetzen? Überlegt nicht so sehr: Was sind meine Schwächen, die mich davon abhalten? um dann dauernd an euren Schwächen zu arbeiten. Allerdings sollten wir an unseren Schwächen in dem Grad arbeiten, wie die eigenen Schwächen uns davon abhalten die eigenen Stärken einzusetzen. Wer zum Beispiel ein aufbrausender Typ ist und dann plötzlich aufbraust und alles kaputt macht, woran er vorher Wochen und Monate gearbeitet hatte, der sollte schon sein Temperament ein bisschen anders einsetzen. Oder, wer ein unpünktlicher Mensch ist und deshalb Geschäftsabschlüsse verhindert, der sollte Pünktlichkeit entwickeln. Aber dann, wenn man erfolgreich sein will, muss man seine Stärken einsetzen. Also muss man sich besser kennen lernen: „Was sind meine Stärken?  die muss man immer weiter entwickeln. Irgendwann stellt man dann fest, dass es eigentlich doch viel schöner ist, seine eigenen Talente und Stärken zu entfalten, als mehr Geld zu habe. Sich selbst gemäß zu leben ist letztlich schöner als Macht über andere zu haben. Das wird dann wichtiger. Dharma wird wichtig. Für viele von euch wird diese Art von humanistischer Selbstverwirklichung ein wichtiger Aspekt im Leben sein. Ich habe nach Umfragen und wissenschaftlichen Forschungen unter Yoga-Teilnehmern festgestellt, im Verhältnis zur Restbevölkerung sind einerseits die helfenden, sozialen Berufe überrepräsentiert und andererseits haben die Yogaübenden oft einen hohen Bildungsstand sind aber für diesem Bildungsstand unterbezahlt. Das heißt, sie haben öfters die Wahl getroffen, nicht nach dem höchsten Verdienst zu gehen, sondern das zu tun, was ihrem selbst gemäß ist oder was für sie sinnvoll erschien. Was nicht heißt, dass man nicht auch Vorstandsvorsitzender von Mercedes sein könnte und gleichzeitig Yoga üben.

Ich fände es sogar gut, wenn Bundeskanzler, Bundespräsident und alle Vorstandsvorsitzende der verschiedenen Unternehmen die letzte Bedürfniskategorie groß haben und Dharma leben wollen, das zum Wohl anderer einsetzen und zusätzlich das ganze spiritualisieren würden.

Moksha, der Wunsch nach Befreiung ist ebenfalls in allen Menschen bewusst oder unbewusst aktiv, in manchen ist er besonders stark. Ist der Wunsch nach Moksha besonders stark, dann befinden wir uns auf Subecha und was das dann genauer heißt, darüber spreche ich dann bei meinem nächsten Vortrag.

– Fortsetzung folgt –

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