Kinder und Kampfkunst – Aufführung – Yoga Video von Yoga Vidya

Hier ein (hoffentlich) inspirierendes Video zum Thema Kinder und Kampfkunst – Aufführung.

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Dies ist ein Yoga Video, ein Yoga Übungsvideo, aus dem Youtube Yoga Übungs-Kanal von Yoga Vidya..

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Grade der spirituellen Wege

Sattwige, rajasige und tamasige spirituelle Wege.

Auch wenn es viele Wege nach Rom gibt – wenn man jetzt Rom als Symbol für Erleuchtung bezeichnet – führen nicht alle Wege nach Rom. Mindestens nicht kurzfristig. Langfristig ja, weil wir uns so lange inkarnieren, bis wir die Selbstverwirklichung erreichen; es ist gar nicht möglich, die Selbstverwirklichung nicht zu erreichen. Aber es gibt eben Wege, die dorthin führen und andere nicht.

Und da gibt es sattwige, rajasige und tamasige Wege.

Die tamasigen, das hatte ich schon heute morgen erwähnt, sind zerstörerisch, gewaltsam, fanatisch oder auch selbstzerstörerisch. In unregelmäßigen Abständen, alle paar Jahre, gibt es irgendeine Sekte, die ihre Anhänger zu kollektivem Selbstmord aufrufen. Oder die Kinder missbrauchen. Oder Teufelsanbeterei. Das sind zwar meistens nur maskierter Sado-Masochismus oder Kindermissbrauch in Masken, eigentlich hat das mit Religion wenig zu tun, aber es gibt aber auch echte Sadanismuskulte, die meinen, sich mit einer höheren Kraft zu verbinden.

Und dann gibt es natürlich auch noch rajasige Sachen, die denken, sie sind die einzigen oder die schnellsten oder die besten. Hier vielleicht noch eine kleine Einschränkung. In der heutigen Gesellschaft haben viele Suchende eine Vata-Störung. Die Ayurveda-Kenner wissen, wovon ich spreche. Das, was ich vorher als Guru Hopping bezeichnet hatte: Also Menschen wollen sich nirgendswo festlegen, oder hundert Dinge gleichzeitig oder hintereinander machen, aber niemals tief. Und so wollen viele Meister ihre Schüler etwas mehr inspirieren, indem sie sagen, dass ihr Weg ganz besonders gut ist. Und wenn man ihnen in ihren Vorträgen dann mal zuhört, da gibt es manche Meister, da würde man denken, die sind schon etwas rajasig und eingebildet. Aber da muss man schauen, stimmt das auch im Alltag? Wie gehen sie um mit anderen Meistern?

Ich werde nie vergessen, ich war mal in einem indischen Ashram. Dort kam der Lehrer rein, und so richtig indisch, alle haben sich vor ihm verbeugt, und er wurde dort sehr verehrt. Mir wurde da etwas mulmig dabei. In der Sivananda Tradition ist das erheblich weniger. Auch wenn es manchmal Videos gibt, wo Swami Sivananda sehr verehrt wird. Aber im Ashram haben sie mir gesagt, das war nur mal als Ausnahme an Guru Purnima oder in den letzten Jahren, als der Swami Sivananda nicht mehr die Kraft hatte, sich dagegen zu wehren. Aber normalerweise hat er sich sehr gegen Guru-Verehrung gewehrt. Und der Swami Vishnu sowieso. Aber da war jetzt eben so ein Lehrer, der wurde dort verehrt, und dann wurde noch über ihn gesprochen, wie großartig er ist. Aber dann wurde ein anderer Meister vorgestellt, der war das erste Mal in dem Ashram und aus einer ganz anderen Tradition, jetzt wurde der über alle Massen gelobt und verehrt und auf die Bühne gestellt, und jetzt war plötzlich er der Größte. Das war dann einfach der Hang der Inder zur Übertreibung, wie das ja oft südländische Völker so haben. Und dann war ich etwas beruhigter. Die waren dort nicht fanatisch, sondern halt einfach überschwänglich. Das ist natürlich schwierig, wenn ein Deutscher das mitkriegt, und das ist dann noch dazu sein Meister und dann nimmt er das wörtlich und aus einer ursprünglich sehr weiten Spiritualität wird dann plötzlich etwas Fanatisches.

Kriterien eines sattwigen Meisters…

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Alles ist ein Teil des kosmischen Ganzen

Auf der Dharma-Ebenegilt aber auch, wir sollen auch das nicht mit Gewalt tun. Für andere etwas tun, sollte auch sattwig sein. Das kann man nämlich auch tamasig und rajasig tun. Tamasig heißt, man schadet dem anderen, man meint es gut, aber man könnte es besser wissen. Im Extremfall sind das die Ideologien des 20. Jh., Kommunismus, Leninismus, Maoismus. Sind alle – wie es bei den Nazis war, weiß man nicht, Hitler hat mindestens behauptet, er sei zum Wohl anderer da. Ob er ein Psychotiker war oder jemand, der Ideologien benutzt hat für persönliches Machtstreben, weiß man nicht genau – aber so viele Marxisten haben in Kauf genommen, dass viele Millionen von Menschen sterben, um die neue großartige Gesellschaft zu schaffen und notfalls müssen sie gewaltsam zu ihrem Glück bekehrt werden. Und nicht nur notfalls. Nach dem, was ich vor kurzem gelesen habe, hat Mao 50 bis 70 Millionen Menschen direkt oder indirekt umgebracht. Eine unglaubliche Menge. Und Stalin war nicht ganz so schlimm, aber 20 bis 30 Millionen gehen auch auf sein Konto. Da haben die Russen ganz schon was durchgemacht. Die Deutschen haben 30 Millionen umgebracht, und Stalin davor und danach. D.h., jeder 4. Russe ist dort gestorben.

So sollten wir uns auch bewusst sein: Man kann auch anderen etwas antun und sie damit zerstören. Das ist vermutlich jetzt in unserer Gesellschaft nicht das ganz große Problem

Rajasig ist aber auch möglich. Rajasig gibt es auf 2 Weisen: einmal, ich weiß, was für Dich am besten ist. Verallgemeinerung, für alle. Man geht zwar nicht über Leichen, und man zerstört die anderen nicht, aber man ist überzeugt, man hat die allein selig machende Wirklichkeit für alle gefunden. Fanatismus. Bekehrung. So einfach ist es nicht. Sondern auf sattwige Weise zum Wohl anderer da sein. Aber zu wissen: Jeder Mensch hat seine eigene Wahrheit, und das, was man heute weiß, mag morgen auch schon abewandelt werden müssen. Und alles was wir tun, sollten wir mit Mitgefühl tun. Und nicht denken, alles hängt nur von mir ab, sondern als Teil des kosmischen Ganzen. Das ist sattwig.

Dann muss man sich auch mal engagieren. Wie man z.B. bei Mahatma Gandhi gesehen hat. Damit kann man die, die Unrecht tun, auch ganz schön nerven. Aber Gandhi hat sein Buch auch genannt „Die Suche nach der Wahrheit“. Er hat nie gesagt, er hat sie endgültig gefunden. Er war weiter auf der Suche nach der Wahrheit. Er hat auch öfter mal seine Ansichten etwas geändert und immer wieder weiter entwickelt.

 

Das nächste ist, seine Talente zu entwickeln, das kann man auch sattwig, rajasig oder tamasig tun.

Tamasig würde z.B. heißen, seine Aggressionen zu leben, und andere damit wirklich schädigen, im Extremfall bis zu Mord.

Rajasig heißt, eine gewisse Rücksichtslosigkeit. Jetzt bin ich dran. Was jetzt meine Kinder, Partner, Eltern davon halten, ist mir vollkommen egal. Bei Eltern hängt es davon ab. Manchmal muss der junge Mensch auch mal rücksichtslos gegenüber den Eltern sein, sich abnabeln. Das ist heutzutage glaube ich allen klar. Viele von Euch sind Eltern. Manche haben vielleicht Kinder zwischen 16 und 25 und hätten es vielleicht gern, dass ihre Kinder sich etwas schneller abnabeln würden. Das ist heutzutage das größere Problem. Ich habe gerade vor kurzem gelesen, ein Grund, warum es in Deutschland so wenig Kinder gibt ist, dass die im zeugungsfähigen Alter zwischen 20 und 30 noch vielfach bei ihren Eltern wohnen und dass zudem das Zuschuss-System auch so ist, dass es das noch dazu unterstützt. Eltern bekommen nämlich Kindergeld, wenn die Kinder noch bei ihnen wohnen. In anderen Ländern wie Finnland und Frankreich wird im Gegenteil unterstützt, dass Kinder mit 18 ihr Zuhause verlassen. Ich meine, es müsste auch nicht notwendigerweise so sein. Ein 3-Generationen-Haushalt hätte auch etwas Gutes. Das ist eigentlich das, was Menschen in früheren Zeiten auch hatten.

Aber gut, wenn Eltern pflegebedürftig sind, haben Kinder oft auch Verpflichtungen. Wie die konkret sind, hängt dann von der Situation ab. Also jetzt nur das tun, was man von Herzen mag und rücksichtslos gegenüber anderen sein, ist auch nicht das A und O. Und diejenigen, die so das 100%ige Seinem-Herzen-Folgen propagieren, da muss man mal deren Leben anschauen. Einen Autor, den ich eigentlich von seinen Büchern sehr mag, Coelho, kennt ihr den, hat wunderschöne Bücher geschrieben, aber wenn man seine Biografie liest, dann denkt man, so will man nicht sein, ganz sicher nicht. Ich will jetzt nicht mehr sagen, im Internet könnt ihr da mehr drüber lesen…Also ein rajasiges Seinem-Herzen-Folgen ist nicht notwendigerweise etwas, was das eigene Leben und das anderer bereichert. Sattwig das leben, mit Rücksicht auf andere und auch Halten einiger Verpflichtungen, auch wenn es manchmal Brüche geben muss, wenn man manchmal aus schwierigen Situationen einfach heraus kommen muss und dann vielleicht auch mal verletzend sein muss.

Also, ihr seid, dadurch, dass ich mal das eine und mal das andere sage und mir ständig widerspreche, will ich Euch durchaus zeigen, der spirituelle Weg macht das Leben nicht unbedingt einfach. Er macht es sinnvoll, bringt es auf eine andere Ebene, ihr lernt, es bewusster zu leben, aber Yoga hat nicht Antworten auf alle Fragen im Leben, aber gibt einem Kriterien, wie man letztlich zu Antworten kommen kann.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Gehe dein Ziel mit einem lächeln an

Mich hat mal eine Lehrerin gefragt, ihr sei der Direktorenposten in der Schule angeboten worden. Ob sie das machen sollte? Gut, ich habe ihr ein paar Fragen gestellt, und eigentlich gab es nur zwei Gründe, warum sie es nicht machen wollte: der eine war, sie dachte, dann könnte sie vielleicht nicht mehr so viel praktizieren und das zweite war, dass es vielleicht ihr Ego zu groß machen würde und das wäre ihrem spirituellen Fortschritt nicht zuträglich. Ansonsten hat sie es sich durchaus zugetraut und hat auch gedacht, sie könnte viel Gutes bewirken, hatte das früher auch als Ziel gehabt. Das ist ganz klar, was ich ihr da geraten habe. Als Schulleiterin kannst Du Kinderyoga einführen, Du kannst viel Gutes bewirken, du kannst viel mehr für die Kinder tun, als Du jetzt tun kannst. Sie ist heute noch Schulleiterin und an ihrer Schule gibt es tatsächlich Kinderyoga. Sie muss es natürlich weltanschauungsneutral machen, das muss man ja an öffentlichen Schulen natürlich, aber sie macht das sehr gut und bewirkt auf diese Weise vieles.

Also, keine falsche Bescheidenheit üben. Sondern wir wollen in der Welt Gutes bewirken. Dazu gilt es geschickt zu handeln. Dazu muss man manchmal seine Demut überwinden. Man kann ja sagen, ich tue es als Instrument in den Händen Gottes. Wenn ich dann gelobt werde, dann ist es Gott, der durch mich hindurch wirkt. Und dann kann man  auch zum Wohl des Ganzen durchaus auch bekannt machen, was wir getan haben. Und wir können darüber lächeln, dass wir jetzt so tun, als ob es uns darum ginge, aber eigentlich machen wir es als Dienst.

Dharma ist die dritte der Bedürfniskategorien. Und Dharma heißt zum einen, seine Talente leben und entfalten. Dharma heißt auch, anderen etwas Gutes zu tun. Wenn man Glück hat, funktioniert das auch im Rahmen des Beruflichen. Wenn man Glück hat, bringt der Beruf einem zum einen die geldlichen Mittel, dass man das hat, was so für seine sinnlichen Bedürfnisse braucht – Kama. Man kriegt dort Anerkennung, die man vielleicht als Bedürfnis hat, Artha. Und man tut auch etwas Gutes für andere und kann auch seine Talente einsetzen.

Nicht immer funktioniert das.

Meiner Ansicht nach ist es auch OK, wenn man einen Beruf hat, wo man einfach die Brötchen verdient. Und man engagiert sich vielleicht in seiner Freizeit in einem gemeinnützigen Verein, karitativen Verein, oder in Politik oder Ökologiebewegung oder einfach in der Nachbarschaft, um dort etwas Gutes zu tun. Oder als Yogalehrer/lehrerin oder künfitge Yogalehrerin, lebt man dann zum einen das aus, was man für andere tun kann und was man an Talenten hat.

Heute ist ja das Ideal, dass der Beruf alle Kategorien abdeckt, Kama, Artha und Dharma, aber manchmal geht das auch nicht so.  Auch in einem Beruf in einem reinen gewinnzielorientierten Unternehmen, auch das kann man spiritualisieren. Man kann sagen, von dem Geld, das ich da verdiene, gebe ich einen Teil in karitative oder spirituelle Organisationen, oder einfach, dass ich dann auch praktizieren kann, eine Yogalehrer-Ausbildung oder Wochenendseminare finanzieren kann. Oder auch in einem Beruf, ein ganz banaler, wo man als Finanzbuchhalterin in einem Parfümunternehmen oder Maschinenbauunternehmen ist – ist weder ethisch verwerflich noch etwas, wo man der Menschheit etwas großartiges Gutes tut – auch dort kann man am Arbeitsplatz Geduld üben, kann man Durchsetzungsvermögen entwickeln, man kann Bewusstheit und Konzentration entwickeln, man kann den Mitmenschen und Kollegen öfter mal zuhören und zulächeln, freundlich sein, also, auch da kann man vieles tun, was für den spirituellen Fortschritt hilfreich ist. Auch ohne dass dort eben notwendigerweise die Dharma-Seite in den Beruf per se hineinkommt.

Also, jede Art von Beruf kann für Moksha hilfreich sein.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Schattenseiten anschauen können

Ich kann mich noch erinnern, ich hatte mal eine Teilnehmerin, die die YogalehrerAusbildung gemacht hatte und dann bei einem Weiterbildungsseminar ihr Leid geklagt hat von ihren Kindern, die ihr Zimmer nicht aufräumen würden, alles Chaos. So viel Energie würde dort drauf gehen. Morgens würde sie zwar ihre spirituelle Praktiken machen und dann würde sie zur Arbeit gehen, und das sei auch alles OK, aber mit den Kindern… Dann habe ich ein bisschen mit ihr gesprochen und da hat sich herausgestellt, sie war so jemand, die da einen Schatten hatte. Bei ihrem Arbeitsplatz war sie die Vorgesetzte, so konnte sie ihre Vorstellung von Ordnung auch durchsetzen. Aber bei den Kindern hat das nicht so geklappt.

Da habe ich ihr geraten, sie sollte nach Hause gehen, in ihr Schlafzimmer, alle Schubladen ausräumen, gleichmäßig um ihr Bett verteilen und außerdem sollte sie bei ihrer Yogapraxis eine Asana bewusst falsch machen. Natürlich nicht so, dass es schädlich ist. Man kann ja z.B. im Schulterstand die Beine ein bisschen auseinander haben oder in der Entspannung den Kopf leicht schief und den einen Arm so und den anderen so…Natürlich nicht in der Vorwärtsbeuge ein Rundkreuz machen, nichts, was schädlich ist. Und einmal die Woche soll sie die Asanas bewusst ganz falsch machen.Und sie hat das auch gemacht. Viele Menschen setzen ja die Ratschläge, die man gibt, nicht um. Aber sie hat es ausprobiert. Beim nächsten Weiterbildungsseminar hat sie mir erzählt, der Ratschlag habe Wunder gewirkt. Zum einen bei den Kindern. Als die Kinder gesehen haben, Mami hat in ihrem Schlafzimmer so unaufgeräumt – die haben sofort ihr eigenes Zimmer aufgeräumt. Es hat Wunder für sie selbst bewirkt. Sie hat nämlich eine kreative Ader in sich entwickelt. Und es hat Wunder bei ihrem Job bewirkt. Sie hat die eigentlich lang fällige Beförderung bekommen. Sie hatte gemeint, ihre ganz disziplinierte Art würde am Arbeitsplatz gut ankommen aber irgend jemand mag sie nicht, deshalb wird sie nicht befördert. Aber die zwei Ebenen höher hatten gesagt, das ist zwar nett, aber das kann man Menschen eigentlich nicht zumuten, so einen Kontrollierfreak. Und nachdem sie dort auch ein bisschen entspannt hatte, hat sie dann sofort ihre Beförderung bekommen – von ihrer fachlichen Fähigkeit war sie gut – aber irgendwie hatte man vorher gedacht, wenn sie dann andere Teamleiter hat, die unter ihr arbeiten sollen, das wird nicht gut gehen, denn die wollen ja auch ihre Freiheiten haben.

 

Also das als Beispiel für einen unterdrückten Schatten – und wie man durch Integration seines Schattens Gelassenheit entwickeln kann.

Übrigens, wenn ihr jetzt ordentliche Menschen seid und es Euch nicht stört, wenn Euer Nachbar oder Arbeitskollege alles ordentlich hat – so lange es Euch nicht selbst behindert – dann habt ihr dort keine Schattenseite, dann braucht ihr jetzt auch nicht Euren Schreibtisch aufzuräumen. Aber wenn jemand etwas tut, was nicht wirklich ethisch verwerflich ist, und Euch sehr stört, habt ihr vielleicht irgendeine Schattenseite, mit der ihr Euch eventuell mal beschäftigen könnt. Auch, wenn ihr ein Chaotiker seid, aber Euer Arbeitskollege nervt Euch vielleicht, weil er alles so Etepetete hat – könnt ihr vielleicht auch mal eher Ordnung schaffen, statt sich zu bekämpfen.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Wunsch nach Befreiung und Geduld

Dann gilt es auch, Shatsampat, die Tugenden von Gleichmut und geistiger Stärke, und den Wunsch nach Befreiung, Erleuchtung, spirituellem Wachstum zu kultivieren.

Bei all dem gibt es viele Paradoxien auf dem spirituellenWeg.

Zum Einen ist es durchaus wichtig, sich der Dringlichkeit der spirituellen Entwicklung bewusst zu machen. Wir wissen nicht, ob wir heute Nachmittag noch leben. Als Beispiel. So sollte man sein Leben auch so leben, dass man es nicht bedauern würde, wenn man den morgigen Tag nicht mehr erlebt. Zum Anderen sollte man sein Leben aber auch so leben, dass wir es auch nicht bedauern würden, wenn wir jetzt noch hundert Jahre leben würden. Wenn wir so leben, haben wir ein erfülltes Leben gelebt. Wer nur so in den Tag hinein lebt, dann werden wir vielleicht in 50 Jahren einiges bedauern. Und wenn wir nur langfristig planen und dann morgen entweder nicht mehr leben oder nicht mehr so leben können, wie wir es gewünscht hätten, dann würden wir vielleicht auch Einiges bedauern. So gilt es, beidem Rechnung zu tragen: Es gilt, eilig zu sein, aber auch geduldig zu sein.

Es ist wichtig, Mumukshutwa zu entwickeln, aber es ist auch wichtig, gleichzeitig Geduld zu entwickeln.

Und hier möchte ich gerade den Enthusiasten unter Euch auch sagen, gerade am Anfang: Es gibt einige Dinge, die gehen auf dem spirituellen Weg schnell. Es gibt sicher einige, die vorher Probleme hatten, die fast abfallen, wenn man beginnt auf dem spirituellen Weg. Es gibt erstaunlich viel Menschen, die dann ohne Schwierigkeiten mit Rauchen aufhören können. Es gibt erstaunlich viele, die ohne Schwierigkeiten ihre Ernährung umstellen. Es gibt erstaunlich viele, die andere destruktive Gewohnheiten plötzlich los werden. Es gibt einige, die plötzlich mehr Energie haben für so viele gute Dinge im Alltag tun. Einiges geht schnell.

und einiges geht nicht so schnell. Yogis würden sagen, das was wir an Problemen nur in diesem Leben angeschafft haben, das geht vielleicht schnell. Das, was wir uns in früheren Leben angeschafft haben – oder vielleicht auch in diesem Leben, was etwas tiefer geht – das dauert länger.

Und so ist auch eine Aufgabe auf Vicharana, sich auch anzunehmen mit seinen Schwächen, und mit seinen eigenen Marotten. Vielleicht auch mit seinen Schattenseiten. Ihr werdet wahrscheinlich alle schon gehört haben von dem Konzept des Schattens, und wie wichtig es ist, den Schatten zu integrieren. Diese Aussagen stammen ja von C.G. Jung, und C.G. Jung hat da eigentlich zwei verschiedene Schattenseiten unterschieden, zumindest in seinen späteren Schriften.

Zum einen gibt es Schattenseiten, die wir nicht leben in uns, die wir aber eigentlich leben könnten, die wir aber nicht leben, weil wir Angst davor haben und wo es gut wäre, wenn wir sie leben würden. Machen wir es konkreter: Also, angenommen, ihr seid ein sehr ordentlicher Mensch, und Euch nervt es furchtbar, wenn Eure Arbeitskollegen auf ihrem Schreibtisch Chaos haben. Das kann auf eine Schattenseite hinweisen: ihr würdet eigentlich auch gern ein bisschen Chaos zulassen und leben, aber ihr habt Angst, wenn ihr das zulasst, dann überkommt es euch und alles wird ganz furchtbar. Oft kommen einem die Schattenseiten auch über die Kinder entgegen. Oft leben die Kinder die Schattenseiten, die man nicht leben will. Dort würde man raten, das wäre etwas, was man leben sollte. Man braucht keine Angst davor zu haben.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Auf dem spirituellen Weg lernen wir reine Freuden zu entwickeln

Oder sattwiges Essen – da habe ich in unserem letzten Vortrag von gesprochen. Man freut sich drauf, dass man etwas Gutes hat. Es ist gleichzeitig gesund. Es schmeckt während man es isst und nachher hat man durch das Essen Prana bekommen. Das ist also eine sattwige Freude. Gut – und wie es mit einem Stückchen Schokolade ist? Es wird einen vermutlich nachher nicht in Gift hinein stürzen. Die Übergänge sind also durchaus auch fließend.

Dann gibt es die tamasigen Freuden. Die tamasigen Freuden sind Gift am Anfang und Gift am Ende. Sie entstehen durch Verblendung und Täuschung. Dazu gehören zum Beispiel die verschiedenen Süchte. Jemand, der beispielsweise Zigarettensüchtig ist, dem schmeckt vielleicht die Zigarette gar nicht. Er denkt mit Schrecken daran, dass er vielleicht demnächst eine rauchen muss. Es ist Horror, wenn er sie raucht und er fühlt sich nachher auch schlecht. Das sind die tamasigen, nicht wirkliche Freuden.

 

Und so ist der spirituelle Weg auch, dass wir lernen, sattwige Freuden zu entwickeln. Langsam geschickte Mittel zu entwickeln, dass wir nicht mehr von tamasigen, nicht wirklichen Freuden abhängig sind und dass wir die rajassigen Freuden um etwas ändern, so dass sie zu sattwigen Freuden werden.

Heute ist Sonntag. Gestern war? Gestern war Samstag! Kennt ihr den Unterschied zwischen Samstag und Sonntag? Es gibt verschiedene. Ein Unterschied ist, es ist einen Tag näher am Tod. Das klingt jetzt nicht sehr positiv. Swami Vishnu hat das gerne zu Anfang von Yogalehrer-Ausbildungen gemacht. Er hat gefragt: „What day ist today? Today is Sunday. What day was yesterday? Saturday. What is the different between Saturday and Sunday? One day clother to death.“ Das haben wir alle vergessen, oder? Wir denken immer der Tod ist für andere. Wenn man irgendwo im Fernsehen hört: Massenkarambolage auf der A 258. (Die gibt es gar nicht. Nicht, dass ihr Angst kriegt, dass ich jetzt irgendwas erzähle.) Fünf Leute tot. Da denkt man immer: „Irgendwie abstrakt dieser Tod.“ Aber der Tod ist nicht abstrakt, er ist eher konkret. Jeden Tag sterben Menschen. Wir wissen nicht, ob wir heute Nachmittag noch leben.

 

 

Die Eifel ist Vulkangebiet. Der nächste Vulkanausbruch ist überfällig. Ich glaube, dessen ist sich niemand wirklich bewusst, denn, wer alles in der Eifel dort wohnt … . In der Eifel gab es alle paar Tausend Jahre einen Vulkanausbruch. Eines der großen Rätsel der Geologie ist, warum es dort jetzt seit den letzten paar Tausend Jahren keinen größeren Vulkanausbruch gab. Es könnte sein, dass der Vulkan heute noch explodiert und dass wir am Nachmittag noch in dem Ascheregen ersticken. Das ist nicht so unrealistisch. Wir denken immer Katastrophen geschehen anderswo.

Noch schlimmer als selbst zu sterben ist vielleicht, wenn ein Familienmitglied stirbt. Es gab mal einen Sennmeister, der wurde gebeten auf die Taufe eines Kindes zu gehen und dabei einen Segen auszusprechen. Der Sennmeister kam und sagte: „Großvater tot, Vater tot, Kind tot.“ Alle waren entsetzt: „Aber Meister, was haben wir gemacht, dass du uns so verfluchst?“ sagte der Meister: „Ich spreche euch nur einen großen Segen aus. Großvater tot, Vater tot, Kind tot.“ Die Familie war noch entsetzter. Sagt der Meister: „Das Schlimmste, was einem Menschen auf der Welt passieren kann ist, dass das eigene Kind stirbt. Der größte Segen, den es geben kann ist, wenn die Generationen in der richtigen Reihenfolge sterben. Das alle sterben ist sicher. Meinetwegen möge erst der Großvater sterben, dann erst der Vater und dann der Sohn.“ Das ist ein großer Segen. Das ist nicht selbstverständlich. Gut, in früheren Zeiten, wo die Menschen typischerweise zehn bis fünfzehn Kinder hatten, von denen nur zwei das Erwachsenenalter erreicht haben, war es eher normal, dass die Eltern die Mehrheit ihrer Kinder verloren haben.

– Fortsetzung folgt –

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Mit dem ganzen Herzen dabei sein

Ihr müsst selbst rausfinden, was für euch am Besten ist. Noch ein Tipp, kommt ab von der „alles oder nichts“ Philosophie. Viele von euch sind erzogen worden mit der Aussage entweder richtig oder gar nicht. Das führt oft zu gar nicht oder es führt zu überflüssigem Stress. Der Ausdruck entweder richtig oder gar nicht ist auch nicht unbedingt falsch. D.h. wenn wir es machen, dann sollten wir es von ganzen Herzen machen. Es bezieht sich mehr aufs Herz, es bezieht sich weniger darauf, wie vollkommen wir was äußerlich machen. Denn heutzutage, was können wir äußerlich wirklich vollkommen machen? Vielleicht konnte ein Schuster in früheren Zeiten den perfekten Schuh machen. Das kann man sich vorstellen. Er hat immer den gleichen Schuh gemacht und hat gelernt, wie man den optimal an den Fuß anpassen kann. Doch Heutzutage, wer kann noch den perfekten Schuh machen? Selbst ein Schuhmacher muss sich weniger Zeit nehmen, damit es noch halbwegs bezahlbar bleibt für den Kunden. Also, äußerlich ist wenig Perfektion möglich, aber vom Herzen her können wir ganz dabei sein. Auch hier sollte man keine zu hohen Ansprüche an sich selbst stellen. Es gibt Menschen, die mir gesagt haben, sie meditieren deshalb nicht, denn, wenn sie zuhause meditieren müssen sie sofort an das denken, was den ganzen Tag war und da haben sie lieber sofort aufgehört. Nur dann, wenn sie ins Yogazentrum oder in den Ashram kommen, können sie meditieren. Es ist auch wieder die alles oder nichts Philosophie. Wenn wir meditieren wollen, machen wir’s so gut wir können. D.h., mit ganzem Herzen und das heißt wirklich „ganz. Aber unser Geist ist so wie er ist. Ich behaupte, dass in der Meditation das geschieht, was geschehen sol. Wenn in der Meditation halt der Geist noch ein bisschen den Tag Revue passieren lassen muss oder den nächsten Tag planen muss, dann ist das halt notwendig in der Meditation. Man sollte sich bemühen die Meditation zu vertiefen aber wenn das nicht entspannt möglich ist, dann nehmen wir an , ich brauche das zu meinem Gleichgewicht und vielleicht sogar zu meiner spirituellen Entwicklung, dass da jetzt mein Geist daran denkt. Aber man meditiert. Und wenn die Kinder im Raum nebenan tollen und schreien, wenn man sich vorgenommen hat zu meditieren, dann meditiert man trotzdem. Dann schreien halt die Kinder. Natürlich, wenn das Geschrei ein Zeichen dafür ist, dass da jemand Schmerzen hat, dann verschiebt man die Meditation. Und wenn im Nachbarraum ein Fernseher läuft, dann nimmt man z.B. Ohrenstöpsel oder meditiert trotz Fernseher.

Ich kann euch mal die verrückteste Unterrichtssituation erzählen, die ich hatte. Irgendwann 1983 hatte Swami Vishnu in Berlin ein global Village Peace Festival organisiert auf dem er auch mit einem Ultralight Flugzeug von West nach Ostberlin über die Mauer geflogen ist. Er hat dort eine Feuerlauf-Zeremonie durchgeführt und es gab eine Kawadi-Zeremonie, auf der irgendjemand parapsychologische Phänomene vorgeführt hat. Außerdem gab es „Generäle für den Frieden„, wo Generäle aus dem Warschauer Pakt und aus der Nato zusammen gekommen waren. Es ging darum Grenzen zu überwinden. Ost-West-Konflikt sollte aus der Welt geschafft werden. Dafür wollte er ein Zeichen setzen und es gab dann natürlich auch die Yogastunden.

 

Einige sagten, einmal Yoga und danach nichts mehr, das ist nicht gut. Sie haben mich eingeladen und ich bin alle 1 bis 2 Monate für eine Intensivwoche nach Berlin geflogen. Sie mieteten einen Yogaraum und es gab mal schönere und mal weniger schöne Räume. Einmal hat einer ihnen irgendwie das Wohnzimmer vermietet ohne den anderen Familienmitgliedern Bescheid zu sagen. Die anderen fanden das nicht gut. Das haben wir aber erst erfahren, als wir rein gekommen sind. So wurden dann die Sessel und der Fernseher aus dem Wohnzimmer raus ins Foyer gestellt. Wenn die Yogaschüler reingekommen sind, mussten sie über die Sessel am Fernseher vorbei hinten in das Wohnzimmer. Der Fernseher wurde weiter laufen gelassen und es wurde geraucht. Also es hat gestunken, es gab Krach und es war sicher keine spirituelles Atmosphäre. Doch es war ein toller Yogakurs und mehrere der Teilnehmer haben später eine Yogalehrerausbildung mitgemacht. Sie haben verstanden, dass man unter egal welchen Umständen Yoga machen kann.

Das ist manchmal das Problem, wenn man in einem idealen Yogazentrum ist. Man denkt, zuhause kann man nicht meditieren. Man kann sehr wohl meditieren, egal was dort ist. Also Hauptsache ist, man meditiert, man macht Asana und Pranayama.

Wenn euer Partner raucht, ist es heute glücklicherweise leichter ihn dazu zu bringen nicht in der Wohnung zu rauchen als das früher der Fall war. Gut, wenn ihr selbst noch raucht, meditiert trotzdem.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Das spirituelle erwachen

Rama antwortete, nachdem er jetzt schon wochenlang kaum ein Wort gesagt hatte. Es sprudelte plötzlich aus ihm heraus: “ Oh, Lehrer, ich bin monatelang durch das Königreich gegangen und habe erkannt, wie viel Leiden es auf dieser Welt gibt. Menschen werden geboren, … schreiend! Kein Baby kommt lächelnd auf die Welt und die Mutter leidet um so mehr. Babys schreien. Sie haben nur eine Weise ihre Wünsche zu kommunizieren und zwar durch schreien. Nur die Eltern denken immer, dass sie die Wünsche der Babys tatsächlich immer verstehen. Wenn das Baby zum Kleinkind wird, hat das Kleinkind nur einen Wunsch: groß zu werden. Nur die Erwachsenen denken, dass das Leben eines Kindes so schön ist. Das Kind hat nur den einen Wunsch: groß und stark zu werden um nicht mehr so abhängig zu sein. Als Jugendlicher spielen die Emotionen verrückt. (Heute würde man sagen, die Hormone.) Dann wird der Mensch zum Erwachsenen. Er muss sich um den Lebensunterhalt und um die Kinder kümmern. Schließlich kommt das Alter, Krankheit und Tod. Oh Vasishta! Oh Vishwamitra! Ich soll jetzt dieses Königreich regieren im vollen Wissen, dass die Menschen, für die ich da sein sollte, von Geburt bis Tod nur leiden. Das Leben ist gänzlich unsicher. Ich habe Menschen gesehen, die Mitte Zwanzig waren, drei Kinder hatten, eine Krankheit bekommen haben, gestorben sind und kleine Kinder zurückgelassen haben. Mutter tot, Vater tot, Kinder, … was passiert mit ihnen? Ich habe Mütter gesehen, deren Kind mit zwei Jahren gestorben ist und die noch Jahre später vor lauter Schmerz verzerrt halb verrückt durch die Welt gelaufen sind. Ich habe Menschen gesehen, die Unfälle hatten und seitdem in Schmerzen leben. Die Menschen auf dem Land denken, dass die Menschen in der Stadt glücklich sind. Die Menschen in der Stadt denken, dass die Menschen auf dem Land glücklich sind. Die Kinder denken, die Eltern sind glücklich. Die Eltern denken, die Kinder sind glücklich. Die ganz armen denke, dass die Bauern glücklich sind. Die Bauern denken, dass die Kaufleute glücklich sind. Die Kaufleute denken, dass die Adligen glücklich sind und die denken, dass der König glücklich sei und … oh Vishwamitra, ich weiß, mein Vater ist nicht glücklich! So weiß ich nicht, was ist Glück? … alles, was einen Anfang hat auch ein Ende. Das, was man besitzt, wird man verlieren. Wünsche sind nicht wirklich die Quelle von Glück. Ich habe erkannt, wenn Menschen Wünsche haben, viele dieser Wünsche können nicht erfüllt werden: … der Mensch ist unglücklich. Manche Wünsche können erfüllt werden: … dann hat der Mensch Angst, dass das Objekt der Wünsche verschwindet. Und manche Wünsche werden erfüllt und bleiben. Ich habe festgestellt: … dann sind die Menschen am unglücklichsten weil die Wünsch sie dann doch nicht so glücklich machen, wie sie es sich erhofft hatten. Oh Vasishta! Oh Vishwamitra! Wie könnte ich glücklich sein in dieser Welt?“

Damit war jetzt die Anamnese zu Ende und Vishwamitra wandte sich jetzt an Dasharatha und sagte: „Oh Dasharatha, dein Sohn ist nicht krank. Ihm fehlt nichts. Weder ist er körperlich krank noch hat er psychische Probleme. Dein Sohn ist auf der ersten der Bhumikas, auf Subheccha. In ihm ist Vairagya erwacht.“

– Fortsetzung folgt –

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