Erfolg und Ausstrahlung

Wenn Artha überwiegt, kann man auch nur so mit Menschen umgehen. Ebenso ist es mit Dharma. Es gibt Menschen, die sind einfach für andere da. Das war schon immer ihre Hauptmotivation im Leben. Sie ist es jetzt und wird es auch bleiben. Auch hier hilft es, wenn wir wissen, dass bestimmte Menschen mit denen wir umgehen auf dieser Ebene ihre Motivation haben. Ihr seid angehende Yogalehrer und Menschen die Yogakurse besuchen kommen genauso aus unterschiedlichen Motiven. Das schöne an Yoga ist, Yoga kann auf allen vier Kategorien helfen. Schon auf der ersten Ebene, Karma: Yoga hilft, dass man gesünder ist, Yoga fühlt sich toll an. So eine Asanastunde ist auch eine besinnliche Erfahrung. Es ist etwas schönes. Es hilft, dass einem das Essen besser schmeckt. Es hilft, dass man das Frühjahr besser genießen kann. Vielleicht auch, dass man das Zusammensein mit dem Partner besser genießen kann, wenn man entspannt und offen ist. Also, Yoga hat auch etwas, das zur Sinnesbefriedigung gut ist. Für viele Menschen spielt gerade dieser gesundheitliche Aspekt und das Heilen von Krankheiten und das Loswerden von Stress eine wichtige Rolle.

Auf der Artha Ebene gilt: um erfolgreich zu sein, braucht man Energie und Ausstrahlung. Manche Menschen kommen zum Yoga um mehr Energie zu bekommen. Auf dem vorletzten Yogakongress wurde eine empirische Studie vorgestellt, die zeigt, dass die Mehrheit der Menschen kommt um mehr Energie zu bekommen, wie auch immer man das definieren will. Eine der Hauptwirkungen vom Hatha Yoga ist ja, dass Prana, die Lebensenergie, erhöht wird und das kann für den beruflichen Erfolg hilfreich sein. Wenn ein Personalchef zwei Bewerber vor sich hat. Der eine hat keine Energie und der andere strahlt die Energie aus. Wen wird er wohl einstellen? Wenn es um Beförderung geht, der eine ist immer ein Griesgram und in seiner Gegenwart des zweiten blühen auch die anderen auf. Wer wird wohl befördert werden? Prana hilf so auch für beruflichen Erfolg. Yoga kann auch dort hilfreich sein.

Dharma – Bei vielen Menschen geht es nicht darum viel Kohle zu machen, sondern sie wollen anderen helfen und dienen. Das Burn-out-Syndrom ist recht verbreitet unter diesen Menschen. Ich habe erst vor kurzem einen längeren Vortrag darüber gehört und dort hieß es, dass diejenigen am Gefährdesten sind für Burn-out, die besonders engagiert sind. Die wenig Engagierten sind wenig Burn-out gefährdet. Die werden sich in ihrem Beruf nicht übermäßig anstrengen. Es gibt zwar äußeren Stress und vielleicht machen sie auch einmal krank oder werden krank, aber es sind die besonders Engagierten und hoch Motivierten, die unter Burn-out leiden können. Besonders in helfenden und lehrenden Berufe steigt die Gefahr noch mehr, wenn der Mensch engagiert ist.. Dessen sollte man sich bewusst. Eine Möglichkeit dem vorzubeugen ist, Yoga zu üben. Man übt regelmäßig Yoga und lädt sich so immer wieder auf. Denn, wir können auch nur so viel geben, wie wir selbst haben. Man muss etwas für sich selbst tun, um anderen geben zu können. Das ist so, wie ein Blutkreislauf. Es gibt da eine schöne Analogie. Wenn das Herz das Blut pumpt, welches Organ bekommt als erstes das Blut? Das Herz selbst! Die Wege sind am kürzesten. Es ist natürlich nicht so, dass das Blut erst zum Herzen, dann zu den Lungen und dann zu den Nieren geht, so ist der Blutkreislauf nicht aufgebaut, sondern, der Weg vom Herzen zum Herzen ist am kürzesten. Das Herz ist ganz egoistisch oder ganz unspirituell. Angenommen, das Herzwürde sich nicht selbst zuerst das Blut geben. Es würde nach einer Weile niemand sonst Blut bekommen und der ganze Körper würde sterben.

Wer von euch mal geflogen ist, wird wissen, zu Anfang wird immer ein Video gezeigt oder die Stuardessen vollführen ein Schauspiel dem keiner zuschaut. Aber, wenn ihr dort mal zugehört habt, dann habe ihr gehört: Wenn der Luftdruck abfällt, fallen die Sauerstoffmasken runter. Wenn ihr ein Kind habt, wem sollte Frau / Mutter zuerst die Sauerstoffmaske geben? Sich selbst! Das widerspricht jedem Mutterinstinkt. Warum ist das aber wichtig? Damit ihr euch anschließend ums Kind kümmern könnt. Angenommen es dauert zu lange und das Kind fällt in Ohnmacht, das ist nicht weiter tragisch. Die Mutter kann dem Kind noch wenn es in Ohnmacht gefallen ist die Sauerstoffmaske überstülpen und das Kind kommt wieder zurück zum Bewusstsein. Aber angenommen die Mutter nimmt sich die Zeit dem Kind die Sauerstoffmaske überzustülpen und fällt selbst in Ohnmacht. Sie kann dem Kind anschließend nicht mehr weiterhelfen. Typischerweise wird das Kind die Sauerstoffmaske wieder runter nehmen. „Es ist ja irgendwie blöd da so eine Sauerstoffmaske zu haben. Beide können sterben.

Es gibt also viele Menschen die Yoga üben, um anderen besser helfen zu können. … oder auch, um besser zu ihren Talenten und zur Kreativität zu kommen. In diesem Bezug habe ich mich mal mit Kreativitätstheorien oder -ratschlägen beschäftigt. Heute weiß man, eine der besten Weisen kreativer zu sein, ist Entspannung zu üben. Wenn man ein Buch liest über Kreativitätsentwicklung, gehören immer Tiefenentspannungstechniken dazu.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Grundlagen der spirituellen Praxis

Der spirituelle Weg Teil 3

Wir behandeln in diesem Vortrag:

– Die Grundlagen der spirituellen Praxis auf den ersten beiden Stufen der spirituellen Evolution.

– Wie oft und wie lange sollte ein Aspirant Meditation und Yogaübungen praktizieren?

– Wie geht man mit seinen Wünschen und Bedürfnissen um?

 

Ich hatte in meinem letzten Vortrag über Subecha gesprochen, über die vier Haupt Wunschkategorien, insbesondere Karma, Artha und Dharma. Als vierte besondere Wunschkategorie gibt es Moksha, den Wunsch nach Befreiung.

Wenn der Wunsch nach Befreiung stark ist, dann befinden wir uns auf der ersten der Bhumikas. Ich will gleich etwas mehr über Subecha erzählen. Es kann auch schon helfen, wenn man dieses Modell von Karma, Artha, Dharma und Moksha als eine der Möglichkeiten nimmt, wie man andere Menschen ein bisschen einschätzen kann, um mit Ihnen umzugehen. Bei manchen Menschen ist es so, dass mal das eine wichtiger ist, mal das andere. Oder in dem einen Lebensumstand ist das eine wichtiger, in dem anderen das andere und bei manchen ist eigentlich nur eine Wunschkategorie ihr ganzes Leben lang vorherrschend.

Es gab in der Psychotherapie und in der Psychologie eine ganze Weile Schulenstreitigkeiten. Freud und Psychoanalyse haben gesagt: die Menschen streben hauptsächlich nach Sexualität (also auf der Ebene von Karma) und alle Probleme fangen dort an. Wobei er den Begriff Sexualität sehr viel weiter verstanden hat, als wir das vielleicht heute tun würden oder als es seine Zeitgenossen damals getan haben. Dann kam einer Namens Adler und hat gesagt: Menschen streben nach Macht, woraus die Minderwertigkeitskomplexe resultieren, von denen ihr sicher schon gehört habt. Adler hat das irgendwann mal herausgefunden. Das wäre also Artha .Dann kamen die humanistischen Psychologen, die gesagt haben: Menschen streben nach Selbstverwirklichung. Nicht im Sinne von Yoga, im Sinne von spiritueller Einheit mit dem höchsten Selbst, sondern im Sinne des Auslebens seiner Talente und Möglichkeiten; auch: Persönlichkeit, Talente, Fähigkeiten immer mehr entfalten. Das, was wir eben auf der Dharmaebene haben.  Menschen haben all diese Kategorien. Danach kam noch die transpersonale Psychologie hinzu und hat gesagt: Wir können beobachten, was Menschen am meisten motiviert und was das größte Heilpotential hat. Es ist, wenn Menschen zu etwas kommen, das jenseits ihrer individuellen Persönlichkeit ist. Im November findet ein großer Yogakongress in Bad Meinberg statt in Zusammenarbeit mit der großen SMRR, ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern, die sich der wissenschaftlichen Erforschung von Meditation gewidmet haben. Dort werden einige Vorträge aus der transpersonalen Psychologie abgehalten und empirische Studien über das Heilpotential von spirituellen Praktiken vorgestellt.

Es gehören alle vier Kategorien dazu. Bei den Menschen überwiegt entweder das eine oder das andere. Wenn Menschen hauptsächlich an Karma als Sinnesbefriedigung interessiert sind, also :angenehm essen, schön wohnen, nicht zu viel arbeiten, keine zu komplizierten Familienbeziehungen, … ,dann sind sie relativ glücklich. Wenn man diesen Menschen sagt, sie sollten an ihren Talenten feilen und sie sollten wirklich in ihr Herz hören und dem folgen, die schauen sie einen nur etwas befremdet an. Angenommen, sie haben einen Ehegatten, der hauptsächlich an Artha interessiert ist und  Kohle machen will,  das würde bedeuten, dass auf der Karmaebene nicht alles möglich ist und dass auf der Dharmaebene vielleicht auch nicht so viele Möglichkeiten sind. Es ist wenig spirituelles Verständnis vorhanden. Dafür wird er bereit sein lange zu arbeiten und viel Geld für die Familie zu verdienen und das ist sein Hauptbeitrag für die Familie.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Seinen angemessenen Platz finden

Für andere Menschen ist der Wunsch nach Dharma besonders wichtig. Jeder Mensch hat den Wunsch nach Dharma aber bei manchen ist er besonders wichtig. Man könnte zwei Hauptaspekte herausgreifen. Dharma ist ein sehr vielschichtiges Wort und gar nicht wirklich ins Deutsche zu übersetzen, je nach Kontext kann es verschiedene Bedeutungen haben. Wer öfter hier her kommt oder wer Teilnehmer der Vier-Jahres-Ausbildung ist, erlernt häufig noch weitere Aspekte dieses Begriffes. In diesem Kontext heißt Dharma, der Wunsch etwas für andere zu tun, seinen richtigen Platz in der menschlichen Gesellschaft zu finden, dass man etwas für andere hat.

Der 2. Aspekt ist, seine Talente zu leben. Das zu tun, was in einem angelegt ist und es idealerweise so zu machen dass es für andere etwas Gutes ist. Der zweite Aspekt ist das, was man in der humanistischen Psychologie gerne als Selbstverwirklichung bezeichnet. Das tun, was tief im Inneren in einem angelegt ist. Dieser Wunsch nach Dharma ist durchaus auch im Tier angelegt. Ein Tier will ebenfalls seinen angemessenen Platz finden. Wer Hunde hat, der weiß, auch ein Hund hat das Bedürfnis, seine richtige Rolle zu finden. Wenn man einen Hund hat ist es wichtig, dass man die Rangordnung klärt. Es ist oft ein Problem, wenn man mehrere Hunde hat, der Mensch versucht immer den schwächeren Hund zu bevorzugen. Das ist aber für die Hunde nicht gut. Deren Wunsch nach Dharma, ihren Platz in der richtigen Gesellschaft zu finden wird so ständig durcheinander gewirbelt. Wenn die Tiere ihre Platz kennen, sind sie bereit, an dem Ort, an dem sie gerade sind ihre Pflicht und Aufgabe zu erfüllen. Das ist bei den Insekten so, das ist bei den Hunden so, das ist bei den Katzen so… . Katzen sind etwas eigenbrötlerischer, aber die Katzenmutter hat durchaus auch ein Bedürfnis Ihre Aufgabe zu erfüllen. Familie ist in dem Fall nicht nur Karma. Sie macht es nicht nur aus Sinnesbefriedigung heraus. Gut, wir können sagen, ist in den Instinkten angelegt aber es ist durchaus ein Verantwortungsgefühl das da ist. Bei Tieren geht das hauptsächlich über die Instinkte, beim Menschen sagt man, wird es von einer höheren Warte aus gesehen. Wir wollen etwas tun, unseren Platz dort finden, um etwas Bedeutsames für andere zu tun und wenn es sich weiter entwickelt anderen zu helfen, anderen zu dienen,.

Wenn Dharma besonders wichtig wird, könnte es dort evolutionsmäßig zwei Weisen geben, wie man dorthin gekommen ist.

Angenommen, man versucht immer mehr Macht zu bekommen, mehr Geld zu scheffeln. Man wird feststellen: man hat’s mit anderen Menschen zu tun und muss andere Menschen verstehen. Je besser man andere Menschen versteht, um so besser kann man sie manipulieren. Wenn man heutzutage die Beschreibung irgendwelcher Führungsseminare liest, dann geht es darin immer darum andere Menschen zu verstehen um nachher mehr Geld zu bekommen. Der wird am ehesten der Beste, der Einflussreichste, der besonders auf andere eingehen kann. Aber es gibt einen Mechanismus. Wenn wir versuchen, andere Menschen wirklich zu verstehen, entsteht etwas, was man als Liebe bezeichnen kann. Ein Mensch mag die Menschen, über die er viel weiß. Ob das immer so ist sei dahingestellt aber der Mensch hat die Fähigkeit zur Empathie und die entsteht, wenn wir über einen anderen einiges wissen. Ihr kennt das vom Film her. Wen mag man typischerweise am meisten als Zuschauer? Den Hauptdarsteller, die Hauptdarstellerin, selbst, wenn es ein Verbrecher ist. Warum mag man den am meisten? Weil man am meisten über ihn weiß und weil man die Welt aus deren Perspektive sieht. Das ist übrigens auch eine einfache Weise, wenn es jemanden gibt, den ihr nicht mögt, gibt es zwei Möglichkeiten ihn zu mögen, wenn ihr ihn mögen wollt … . Was meine Empfehlung wäre, denn es ist eine gute Sache Menschen zu mögen vor allen Dingen die Menschen, mit denen man regelmäßig zu tun hat. Es ist erheblich Lebensqualitäts- einschränkend mit Mensch zusammen zu sein, die man nicht mag. Man könnte ja probieren sie zu vernichten oder sie zu meiden oder … man könnte probieren sie zu mögen. Zwei einfache Weisen dazu wären, zum einen mehr über den anderen Menschen zu erfahren und zum andern, die Welt mal eine Weile aus seiner Sicht zu sehen. wie ein Gedankenexperiment. Wenn ich der Mensch wäre, wie würde ich jetzt reagieren? Das ganze koppeln mit der nötigen Demut, denn, einen anderen wirklich hundertprozentig zu verstehen ist nicht möglich. Es ist ja noch nicht mal möglich, sich selbst hundertprozentig zu verstehen. Vielleicht als Selbstverwirklichter…. aber nicht in den Vorstufen. Oder wer von euch kann sagen, ich habe ich hundert Prozent verstanden? Ich versuche seit dreißig Jahren mich zu verstehen. Ich bin mir immer noch für eine Überraschung gut. So seid vorsichtig jemand anderem gegenüber zu sagen: „Ich versteht dich ja.. Meistens folgt dann: „Ja, aber, …. „. Wir können probieren andere Menschen mehr zu verstehen und so kann es sein, dass jemand, dem es eigentlich um Macht ging mehr mit Menschen zu tun hatte. Und jemand, der Wirtschaftsmacht will, muss ja verstehen: was treibt andere Menschen an? Und dabei kann er vielleicht beginnen zu überlegen, statt den Menschen was zu verkaufen, was der nicht will, könnte man probieren etwas wirklich Gutes zu tun. Dann erwacht der Wunsch Gutes zu tun. Andere Menschen benötigen diese Zwischenstufen nicht. Solange sie zurückdenken können…, bei Ihrer Berufswahl und bei vielen anderen Wahlen war immer auch die Frage: Was könnte ich machen, was sinnvoll ist? Was könnte ich machen, das für andere Menschen gut und hilfreich ist? Wenn ich beim Vortrag frage: „Wer von euch ist in sozialen Berufen im weiteren Sinne, in sozialen oder helfenden Berufen, bitte mal den Arm heben. Kann ich feststellen, das ist in Yogakreisen überrepräsentiert.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Wir sind das unendliche ewige Bewusstsein

Im Unterschied zur Geschichte, schleift uns unser Lehrer nicht wider unseren Willen zum See. Aber, wenn wir mitgehen wollen und überprüfen wollen, bin ich das unsterbliche Selbst, dann symbolisiert der See unseren eigenen Geist. insbesondere die Erfahrung in der Meditation. Zum See gehen heißt zu meditieren.

Fragt der Meister: „Was hast du in deiner Meditation gesehen?“ – „Meister, ich habe nichts gesehen. Meine Knie haben mir weh getan, meine Hüften haben mir weh getan, mein Rücken hat mir weh getan.“ Sagt der Meister: „Übe regelmäßig Asanas, die Yogastellungen und bleibe regelmäßig in der Meditation sitzen! Irgendwann wird es angenehmer.“ Irgendwann können wir bequem sitzen und dann fragt der Meister: „Was hast du jetzt in der Meditation erfahren?“ Wir antworten: „ Meister, ich habe nur Gedankenwellen gesehen. Ich habe daran gedacht, was ich heute gemacht habe, was ich heute stattdessen hätte gemacht haben können, was die Menschen von mir gedacht haben, was ich machen könnte anstatt jetzt hier dazusitzen, was andere machen in der Zeit, wo ich hier sitze, was morgen sein kann, was morgen hoffentlich nicht ist, was ich morgen machen müsste, ….“ Sagt der Meister: „Du musst dein Prana, deine Lebensenergie beruhigen, harmonisieren! Übe ein Pranajama und übe weiter Meditation.“ Irgendwann wird das Prana ruhig, mit dem Prana werden die Gedanken ruhig und dann fragt der Meister: „Wie war die Meditation?“ sagt ihr: „Meister, du bist mir in der Meditation erschienen. Es war so wunderschön, voller Wonne und Frieden und Ausdehnung.“ Sagt der Meister: „Nicht ich bin dir in der Meditation erschienen. Du hast ein Ahnung von deinem wahren selbst erfahren. Tat twam asi! Das bist du!“ und jetzt können wir mit Überzeugung sagen: „Aham brahma asmi! Ich bin dieses unendliche, ewige Bewusstsein!“ Dann brauchen wir niemals mehr Angst haben vor irgendetwas.

Das geflügelte Wort, auf das ich vorher Bezug genommen habe und auf das  Swami Sivananda gerne Bezug genommen hat, ist: „Blöcke nicht wie ein Schaf! Brülle ‚Om’ wie ein Löwe von Vedanta!“ Das hat der Swami Vishnu öfter gesagt. „Swamiji, ich kann nicht mehr!“  – „Hör auf zu blöken wie ein Schaf! Du bist das unsterbliche Selbst! Alles Wissen und alle Kraft ist in dir.“ „Aber Meister, aber Swamiji, ich bin noch nicht so weit.“ Er konnte dann schon mal sanft sein, aber manchmal hat er gesagt: „Alle Energie steckt in dir, blöke nicht wie ein Schaf, brülle wie ein Berglöwe.

Swami Sivananda sagte auch gerne: Frag: Wer bin ich? Erkenn dein Selbst – und sei frei. Ist es so einfach? Ja – und nein…

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.