4A Die 5 Prana Vayus und Mudras – Kursvideo 4. Woche Pranayama Kurs Mittelstufe – Yoga Video von Yoga Vidya

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5A Energieübertragung, Prana Heilung, Bahir Kumbhaka – Pranayama Kurs Mittelstufe – Yoga Video von Yoga Vidya

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Sadhana – spirituelle Praktiken

Auf der Vicharana-Ebene gilt es also, den spirituellen Weg zu gehen, es gilt, Sadhana zu üben, regelmäßig spirituelle Praktiken zu üben, es gilt, alles, was uns wichtig ist, irgendwie auch zu spiritualisieren, auch eine gewisse Verhaftungslosigkeit zu haben – wir haben über sattwige Bedürfnisbefriedigung gesprochen – dazu gehört aber auch eine Verhaftungslosigkeit.

Es gibt auch Menschen, die sind dann zu verhaftet. Das und das brauche ich zu essen, und wehe, da ist mal etwas anderes dabei. Es gibt natürlich bestimmte Dinge, da bin ich konsequent. Wenn es also Fleisch, Alkohol, Zigaretten, Kokain ist – das kommt nicht über meine Lippen. Womit ich nicht sagen will, dass das alles gleich ist. Also ich will jetzt keinen Raucher einem Kokainsüchtigen gleich setzen. Aber das sind so Dinge, die nicht über meine Lippen kommen würden – wenn es mir nicht gewaltsam verabreicht würde. Aber ansonsten – ich weiß, was mir gut tut, was mir gut schmeckt, und ich weiß auch, was gesund für mich ist. Aber angenommen, ich werde mal eingeladen von meiner Tante, und dann hat sie doch vergessen, dass ich keine Zwiebeln essen, dann esse ich halt auch den Salat mit Zwiebeln. Oder angenommen, sie kocht mit viel Liebe und Hingabe, und nachher schmeckt es mir nicht so ganz – dann werde ich zwar nicht sagen, wie toll es ist, aber ich werde es essen. Das ist auch ok. Letztlich die Liebe ist es, was es ausmacht. Und genauso auch, wenn ihr feststellt, was ihr braucht zu eurem Wohnen, ist es auch gut, auf ein bisschen mal zu verzichten. Z.B. im Haus Yoga Vidya im 11-Bett-Zimmer. Ihr wisst, welche Matratze ihr genau braucht, welche Temperatur es genau braucht, usw. Man sollte an diese Kleinigkeiten nicht verhaftet sein.

Es ist gut, zu wissen, was man braucht, um gesund zu sein und was auch zum spirituellen Weg hilfreich ist, aber manchmal hilft es, zu verzichten, sei es zum Wohl anderer oder einfach nur, um zu sagen, ich will auch davon nicht abhängig sein. Da kann man sich mal vornehmen, ein paar Tage keine Süßigkeiten zu essen, oder sich nur kalt zu duschen, oder mal auf dem Boden zu schlafen, natürlich nur dann, wenn man nicht unter Rückenbeschwerden oder Arthritis leidet – man soll sich nicht quälen, sondern unter dem Gesichtspunkt: Ich habe zwar heraus gekriegt, was ich so brauche, aber ich werde davon kein Sklave werden. Das gibt dann Freiheit.

Eine Gefahr auf Vicharana ist, wenn wir uns dort zu gemütlich einrichten und dann aus Yoga so eine Art yogischen Lebensstil machen, an den wir dann zu sehr verhaftet sind. Und da gilt es, dass wir ab und zu mal auf Dinge verzichten, die wir denken, dass sie unabdingbar sind.

Wenn wir all das beachten, dann kommen wir irgendwann auf die nächste der Bhumikas, Tanumanasa.

Wie hieß noch mal die erste? – Subecha.

Sagt mal alle zusammen: Subecha.

Nicht dass ich nächste Woche Beschwerden bekomme, angeblich habt ihr das ganze Wochenende viel über die Bhumikas gesprochen, aber keiner weiß, wie sie heißen.

Wie heißen die vier Eigenschaften, die auf Subecha erwachen: Vairagya, Viveka, Mumukshutwa, Shatsampat.

Nochmal zusammen (wir sagen es jeweils zwei Mal): Vairagya, Viveka, Mumukshutwa, Shatsampat.

Das wäre jetzt der richtige indische Unterrichtsstil: laut wiederholen.

Und wie heißen die vier Purushartas? – Kama, Artha, Dharma, Moksha (auch jeweils 2 Mal wiederholen)

Die erste Bhumika war also: Subecha.

Wie hieß die zweite? – Vicharana. Vermutlich wisst ihr jetzt viel über Vicharana, aber den Namen noch nicht. Ist ja auch wichtiger, dass ihr wisst, worum es geht, als den Namen. Aber an dem Namen kann man es dann irgendwie einordnen. abspeichern und festhalten.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Lehren eines spirituellen Lehrers

Gut, dann gibt es Meister wie Swami Vivekananda und Swami Vishnu-devananda, die in recht jungen Jahren ihren Lehrer gefunden haben und zeitlebens diesem Lehrer gefolgt sind. Swami Vishnu hat mit 17 den Swami Sivananda kennen gelernt und bis zu seinem physischen Tod war immer er sein Meister, den er immer verehrt hatte, dem er gedient hatte, bei dem er ja auch 12 Jahre gelebt und gedient hat, und in dessen Namen er ja immer unterrichtet hatte.

Ebenso Swami Vivekananda – als Student traf er Ramakrishna und blieb dann eine Weile bei ihm und bis zu seinem physischen Tod hat er sich immer als Schüler von Ramakrishna gefühlt.

Swami Vishnu hatte allerdings parallel zu Swami Sivananda auch einzelne Lehrer, von denen er einiges gelernt hat. Swami Sivananda war keiner, der Yogastunden oder Pranayama gegeben hat – gut, Anfang der 40er Jahre soll er auch mal Yogastunden gegeben haben, aber Swami Vishnu kam erst Ende der 40er Jahre zu ihm. Sivananda hat Satsangs geleitet, Kurzvorträge gegeben, Bücher geschrieben und kurze Anweisungen gegeben. Er hat dann mehr gesagt, jeden Tag 1 Stunde Asanas und Pranayama, aber nicht genau, was. So hatte dann Swami Vishnu andere Lehrer, die ihm die Asanas und Pranayama noch genauer beigebracht hatten. Das waren zum Teil ältere Schüler von Swami Sivananda, aber auch noch ein anderer Hatha Yogi, von dem er besonders die Pranayama-Techniken gelernt hat.

Also, das nur einige Beispiele.

Also Antwort auf die Frage „Braucht man einen Lehrer“ – nicht unbedingt, aber es ist hilfreich.

 

Und auf die Frage: sollte man bei einem Lehrer bleiben – so lange man von einem Lehrer gut inspiriert ist (und keinen besseren gefunden hat….) dann ist es gut, bei einem zu bleiben. Nur wenn man Lehrer wechselt, das sollte man nicht leichtfertig machen. Vor allem sollte man vom Guru-Hopping Abstand nehmen. Das ist so ein amerikanischer Ausdruck: Guru Hopping – man geht von einem Lehrer zum nächsten, dabei ist man nur auf Subecha zurück geworfen. Immer dann, wenn’s ans Eingemachte geht oder man mit seinen Schattenseiten konfrontiert wird, oder man doch feststellt, die anfänglichen Hoffnungen erfüllen sich nicht im nächsten halben Jahr, rennt man schnell zu jemand anders und geht nirgendswo tief. Also, dort ist es gut, mindestens eine Weile bei etwas zu bleiben und dort auch eine Weile zu praktizeren.

Manche Menschen, die hier Seminare besuchen oder YogalehrerAusbildung machen, sagen auch: Ich habe eigentlich schon meinen Lehrer, ist das ok. Antwort: Von unserer Seite aus ist es ok, aber Du müsstest Deinen Lehrer fragen, ob es für ihn auch ok ist. Es kann auch sein, dass jemand eine Herzensverbindung hat zu einem Lehrer, der lehrt aber nicht so ganz systematisch. Oder sitzt letztlich in Indien, umgeben von Tausenden von Schülern, eine systematische Schulung bekommt man nicht, die innere Verbindung ist da, da ist letztlich eine Yogalehrer-Ausbildung etwas, wie man den klassischenYoga sehr systematisch kennen lernt und eben auch lernt, wie man unterrichtet. Wir hatten auch schon Teilnehmer, die wurden sogar von ihrem Lehrer zu uns geschickt, weil sie sagen, das ist klassisches Yoga, eine klassische Ausbildung und die sind nicht fanatisch, da kannst Du hingehen, ohne dass Du eindoktriniert wirst, aber auch ohne dass Du verflachtenYoga vermittelt bekommst. Und das war sogar schon bei Swami Sivananda so, dass er Menschen im Ashram hatte, die anderen Meistern gefolgt sind, aber aus Platzgründen in dessen Ashram nicht aufgenommen werden konnte oder der zu weit weg gewohnt hat –zu Swami Sivanandas Zeiten waren die Reisezeiten in Indien noch länger als heute.

Die wichtigsten Fragen hoffe ich damit angesprochen zu haben.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Moksha – spirituelle Lehrer und Systeme

Weitere Bhumikas (Stufen) nach Vicharana (Streben)

Beginnen mit einem Moment Stille

Ich hatte heute morgen gesprochen über Vicharana, über die 4 Purushartas in Vicharana und ich wollte zunächst sprechen über Moksha und letztlich sattwige, rajasige und tamasige spirituelle Lehrer und Systeme. Letztlich auch über die Frage, wie findet man seinen spirituellen Lehrer, braucht man einen Lehrer. Danach will ich noch etwas auf Familie, Partnerschaft, eingehen und dann werden wir die weiteren Stufen der spirituellen Evolution zügig durchlaufen, mindestens theoretisch.

Spirituelle Lehrer

Die Frage, die öfter aufkommt: Braucht man einen spirituellen Lehrer? Muss man bei einem Lehrer bleiben? Kann man von mehreren lernen? Wie ist das so?

Wie man an die Frage ran gehen kann – die einfachste Weise ist eine empirische Herangehensweise. Wir schauen uns die verwirklichten Meister an, wie das bei ihnen gewesen ist. Denn letztlich wir wollen ja – gut, ob alle… – aber im Yoga wollen wir die Selbstverwirklichung erreichen und da können wir schauen, wie machen es denn die Selbstverwirklichten.

Und da gibt es tatsächlich Verschiedenste:

Es gibt solche, die ohne einen Meister die Verwirklichung erreicht hatten. Dazu gehören z.B. Ramana Maharishi und Ananda Mayi Ma, die zu den großen Meistern des 20. Jh. gehört haben und mehr oder weniger kann man fast sagen auf die Erleuchtung gestolpert sind. Der Ramana Maharishi z.B. war 16; da hatte er das Gefühl, er wird sterben. Da hat er sich hingelegt; alle körperlichen Funktionen haben aufgehört: Atem, Herz schlägt nicht mehr, da hat er gedacht: „Ja, wenn ich schon sterbe, dann aber richtig. – Dann müsste ich aber auch aufhören zu denken. So hat er aufgehört zu denken und ist in Samadhi gefallen. Er ist dann auch wieder zurück gekehrt zu seinem Körper, hat noch einige Jahre sehr intensiv meditiert, aber mehr oder weniger von innen heraus, aber es wird angenommen, dass er dabei dann die Erleuchtung erreicht hat.

Und bei Ananda Mayi Ma war es vielleicht noch ein bisschen komplexer und länger.

Also solche Meister gibt es auch.

Es gibt auch einen Meister namens Dattatreya in der indischen Mythologie, der vor vielen Tausend Jahren gelebt haben soll, der hat 24 Lehrer gehabt. Darunter einen Elefanten, eine Blume, eine Biene, und den Wind und die Erde – wenn ihr das Buch hab „Hinduistische Feste und Fastentage“ da gibt es eine Kapitel „Dattatreya Jayanti“ – also alle Ereignisse, die kamen, hat er als Lehrer gesehen. Also, das gibt es auch.

Dann gibt es solche Meister, die hatten verschiedene Lehrer hintereinander.

Dazu zählt z.B. Ramakrishna, der hatte von seinem Vater einiges gelernt, weil er eben in einer Brahmanenfamilie geboren war, später hat er von einem Priester einiges gelernt, denn er wurde dann zum Priester bestellt, dann hat er eine tantrische Lehrerin gehabt, die ihn eingeführt hatte in Kundalini-Praktiken. Tantrischer Lehrer ist also jetzt nicht sexuelle Praktikten, sondern tantrische Lehren heißt mehr die Kundalini-Techniken. Und danach hatte er noch einen Vedanta-Lehrer, der ihm dann geholfen hat, von Savikalpa Samadhi zu Nirvikalpa Samadhi zu kommen. Er hatte dort also mehrere Lehrer gehabt.

So ähnlich war es auch bei Swami Sivananda. Swami Sivananda hat die Grundlagen schon gelernt von seinem Vater. Als Kind hatte er die ersten spirituellen Erfahrungen. Später hatte er einen Selbstverteidigungskünstler als Lehrer, der ihm insbesondere einiges über Prana beigebracht hat, dann hatte er einen Hatha Yoga Lehrer; jemand muss ihm Harmonium und Tambura und Singen beigebracht haben; dann ging er nach Malaysia, dort bekam er dann einen vedantischen Lehrer, der ihn in Vedanta eingeführt hat. Schließlich kam er zurück nach Indien und dort fand er dann in Rishikesh seinen sogenannten Sadguru, also der Lehrer, zu dem er dann die Herzensverbindung hatte, die innere Verbindung, und von dem er sich dann zeitlebens weiter geführt gefühlt hatte. Aber das war nur einer, der blieb nur eine Woche in Rishikesh; den sah Swami Sivananda nur kurz und hatte danach auch nur kurz brieflichen Kontakt mit ihm. Die weiteren Dinge lernte er dann von einem Swami Vishnu-devananda, der da in Rishikesh war, der dann zwar nicht sein Sadguru war, der ihm aber einiges beigebracht hat, ihm gesagt hat, wo er was praktizieren kann, wo er was lernen kann, welche Schriften er lesen könne und wie ein Leben eines Swami so eigentlich ist. Und er hatte auch noch einen fortgeschrittenen Hatha Yoga Lehrer, der ihm Pranayama, Mudras, Bandhas, und die ganzen Kundalini Praktiken beibrachte.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Wunsch nach Befreiung

Was einem die Kraft gibt, dann tatsächlich hoch zu gehen ist Mumukshutwa. In diesem Mumukshutwa ist das Moksha auch drin, Moksha heißt Befreiung, Mumukshutwa heißt der Wunsch nach Befreiung. Also, wenn dieser Wunsch stark ist, können wir weiter gehen auf den nächsten Schritt, Vicharana . Dann gibt es noch einen Ausdruck, das ist Shatsampat. Das sind die sechs edlen Tugenden des Gleichmutes. Man kann auch sagen, geistliche Stärke und Gleichmut. Ich will jetzt nicht alle sechs aufzählen. Es gibt ein schönes Buch, das nennt sich göttliche Erkenntnis. Darin gibt es ein ganzes Kapitel zu Shatsampat. Ihr könnt es selbst nachlesen. Im Wesentlichen geht es darum: wenn wir sagen, das normale Leben reicht mir nicht aus, ist es nicht deshalb, weil wir geistige Schwächen haben oder vielleicht ein tatsächlich psychiatrisch zu behandelndes Problem. Wir sind nicht in einer klinischen Depression oder körperlich krank. Es ist auch nicht, weil wir zu faul sind zu arbeiten und uns deshalb beschweren, dass wir nicht genügend Geld haben oder wir haben nicht die Kraft uns gescheit zu kleiden und deshalb werden wir nie eingestellt. Deshalb fragen wir uns: „Was mache ich in der Gesellschaft?“ Nein, wir haben sehr wohl geistige Stärken und wir haben sehr wohl auch einen gewissen Gleichmut. Es ist nicht nur deshalb so, dass ich jetzt danach strebe, weil irgendetwas gründlich schief gegangen ist. Mit kleinen und größeren Katastrophen im Leben könnte man noch mittelfristig umgehen. Aber, es ist eher etwas Essentielles. Die geistige Kraft ist vorhanden. Auch ein gewisser Gleichmut gegenüber Erfolg und Misserfolg und trotzdem fehlt einem etwas.

Diese vier Dinge erwachen auf  Subecha. Wenn sie erwachen haben wir die erste Stufe des Wissens erreicht und jetzt ist die Aufgabe dort weiter voran zu schreiten. Diese vier Tugenden die zusammen auch als die folgenden vier Eigenschaften genannt werden:  Sadhana, Chatushtaya, die Vierheit des Sadhana der spirituellen Praxis. Die gilt es auch in den nächsten Bhumikas weiter zu entwickeln. Mein Lehrer, der Swami Vishnu-Devananda hat gerne gesagt: „Wenn wir wissen wollen, ob wir auf dem spirituellen Weg voranschreiten oder nicht, sollen wir schauen, wie weit wachsen wir in den vier Eigenschaften. Manche machen schneller tiefe Erfahrungen in der Meditation manche langsamer. Manche können die Luft länger anhalten, manche langsamer. Manche kommen schneller in den Skorpion als andere. Manche können den Kopfstand schneller als andere. Manche können die Chakras schneller spüren als andere. Manche spüren zu Anfang in der Tiefenentspannung dieses Gefühl der Ausdehnung und nachher ist es nicht mehr so, es normalisiert sich irgendwie. Manche haben Visionen von Farben, andere hören wunderschöne Klänge, die nächsten hören und sehen gar nichts so Außergewöhnliches oder hören und sehen vielleicht Dinge und halten es nicht für etwas Besonderes.

Aber, was uns relativ zuverlässig zeigt, das gilt gerade für die, die schon länger auf dem spirituellen Weg sind. Ob wir voranschreiten erkennen wir, wachsen wir in Vairagya, denken wir immer wieder: „Ich bräuchte nur das, dann wäre ich glücklich?“ Wachsen wir in Viveka im Sinne von Unterscheidung von ewig und nicht ewig, bekommen wir daraus eine gewisse Leichtigkeit. Ein gewisses Annehmen. Die Unterscheidung zwischen dem, was zum wahren Glück führt und dem was nur Vergnügen ist. Unterscheidung zwischen tieferem Selbst und nicht Selbst oder einem kleineren Selbst. Wachse ich in Mumukshutwa, im Wunsch nach Befreiung? Entwickele ich mich etwas in Gleichmut? In Gleichmut kann man sich mehr  und weniger entwickeln. Da gibt es auch eine kleine Hilfe. Wenn man ein spirituelles Tagebuch führt in dem man aufschreibt: „Was fällt mir momentan schwer? Wenn ihr in 2-3 Jahren mal durchlest, fragt ihr euch: „Das hat mich früher aufgeregt? Das regt mich heute schon längst nicht mehr auf. Dafür gibt es dann neue Dinge, die einen von neuem herausfordern. Es ist so ähnlich, wie wenn ihr den Kopfstand könnt. Dann wird euer Yogalehrer euch den Skorpion vorschlagen. Wenn ihr den Skorpion könnt, bekommt ihr den Skorpion im Lotus als neue Übungsaufgabe. Wenn das geht, vielleicht Skorpion mit Füssen auf dem Kopf oder von hinter dem Kopf die Fersen zum Kinn, … . Es gibt endlose Steigerungen dort. So wachsen wir weiter. Für das körperliche Wachstum gibt es gewisse Grenzen, für das geistige Wachstum gibt es einzig die Selbstverwirklichung als höchste Grenze.

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Wir sind das unendliche ewige Bewusstsein

Im Unterschied zur Geschichte, schleift uns unser Lehrer nicht wider unseren Willen zum See. Aber, wenn wir mitgehen wollen und überprüfen wollen, bin ich das unsterbliche Selbst, dann symbolisiert der See unseren eigenen Geist. insbesondere die Erfahrung in der Meditation. Zum See gehen heißt zu meditieren.

Fragt der Meister: „Was hast du in deiner Meditation gesehen?“ – „Meister, ich habe nichts gesehen. Meine Knie haben mir weh getan, meine Hüften haben mir weh getan, mein Rücken hat mir weh getan.“ Sagt der Meister: „Übe regelmäßig Asanas, die Yogastellungen und bleibe regelmäßig in der Meditation sitzen! Irgendwann wird es angenehmer.“ Irgendwann können wir bequem sitzen und dann fragt der Meister: „Was hast du jetzt in der Meditation erfahren?“ Wir antworten: „ Meister, ich habe nur Gedankenwellen gesehen. Ich habe daran gedacht, was ich heute gemacht habe, was ich heute stattdessen hätte gemacht haben können, was die Menschen von mir gedacht haben, was ich machen könnte anstatt jetzt hier dazusitzen, was andere machen in der Zeit, wo ich hier sitze, was morgen sein kann, was morgen hoffentlich nicht ist, was ich morgen machen müsste, ….“ Sagt der Meister: „Du musst dein Prana, deine Lebensenergie beruhigen, harmonisieren! Übe ein Pranajama und übe weiter Meditation.“ Irgendwann wird das Prana ruhig, mit dem Prana werden die Gedanken ruhig und dann fragt der Meister: „Wie war die Meditation?“ sagt ihr: „Meister, du bist mir in der Meditation erschienen. Es war so wunderschön, voller Wonne und Frieden und Ausdehnung.“ Sagt der Meister: „Nicht ich bin dir in der Meditation erschienen. Du hast ein Ahnung von deinem wahren selbst erfahren. Tat twam asi! Das bist du!“ und jetzt können wir mit Überzeugung sagen: „Aham brahma asmi! Ich bin dieses unendliche, ewige Bewusstsein!“ Dann brauchen wir niemals mehr Angst haben vor irgendetwas.

Das geflügelte Wort, auf das ich vorher Bezug genommen habe und auf das  Swami Sivananda gerne Bezug genommen hat, ist: „Blöcke nicht wie ein Schaf! Brülle ‚Om’ wie ein Löwe von Vedanta!“ Das hat der Swami Vishnu öfter gesagt. „Swamiji, ich kann nicht mehr!“  – „Hör auf zu blöken wie ein Schaf! Du bist das unsterbliche Selbst! Alles Wissen und alle Kraft ist in dir.“ „Aber Meister, aber Swamiji, ich bin noch nicht so weit.“ Er konnte dann schon mal sanft sein, aber manchmal hat er gesagt: „Alle Energie steckt in dir, blöke nicht wie ein Schaf, brülle wie ein Berglöwe.

Swami Sivananda sagte auch gerne: Frag: Wer bin ich? Erkenn dein Selbst – und sei frei. Ist es so einfach? Ja – und nein…

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