Entspannung und Stressmanagment

Ein zweites Modell ist ja Yoga als sportliches Training und ein drittes war ein komplexeres Modell, Yoga als psychosomatische Funktionsaktualisierung. Yoga hilft, bewusster zu werden und auf körperliche, seelische und geistige Prozesse einzuwirken und dafür zu helfen, dass der Körper und der Geist insgesamt harmonischer sind. Wir wollen uns heute  besonders mit dem Entspannungs- und Stressmanagementteil beschäftigen. Zum einen, dass ihr noch mal wisst, wie die Entspannungstechniken wirken. Wir werden darüber sprechen, was gibt es für Entspannungstechniken und dann eben auch sprechen, welche Verhaltensweisen und Einstellungen stressreduzierend wirken und welche stresserhöhend wirken und was das vielleicht auch konkret heißt, auf eure Gestaltung von Yogakursen, in denen ja sehr viele Menschen sind, die Stress haben. Und damit ihr seht, dass ihr nicht alles jetzt mitschreiben müsst, habt ihr ja auch dieses Handout gekriegt, wo draufsteht „Die Stresslehre“. Diejenigen, die bei uns die Yogalehrerausbildung gemacht haben, da habt ihr ja schon eine ganze Menge gehört, diese Teile werde ich jetzt extrem verkürzen, um dafür andere Teile auszubauen.

Also zunächst, Stress ist ja ein moderner Ausdruck, der wurde geprägt von einem Deutsch-Kanadier namens Hans Selye. Vor über hundert Jahren gab es keinen gestressten Menschen, mindestens keinen, der gesagt hat, er wäre gestresst. Warum nicht? Das Wort gab es nicht, das Konzept ist unbekannt und wir finden auch in der Hatha Yoga Pradipika nichts, wo gesagt wird, Hatha Yoga wirkt gegen Stress. Zwar haben die Menschen auch schon früher Stress gehabt, aber das Wort gab es noch nicht. Aber das Stresskonzept hat sich als sehr hilfreich erwiesen, als eines der großen Konzepte, das immer wieder gebraucht wird und was sich auch heute noch als fruchtbar für wissenschaftliche Forschung und weitere Studien erweist.

Das war jetzt so ein Test des so genannten Startle Reflexes. Das heißt, was passiert, wenn es plötzlich einen lauten Krach gibt und da hat man z.B. zeigen können, dass regelmäßig Meditierende einen geringeren Startle Reflex haben und vor allen Dingen sind sie nicht so schnell durcheinander gerüttelt. Nur als anekdotische Aussage.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Ashtanga Yoga Blog-Eintrag ist ein Auszug aus einer unbearbeiteten Niederschrift aus einer Weiterbildung für Yogalehrer bei Yoga Vidya Bad Meinberg.  Der Seminarleiter war  Sukadev Bretz . Du findest viele Vorträge von Sukadev auch als Yoga und Meditation Video

Wissenschaftliche Forschung und Yoga 02

Unser Thema heute ist ja Entspannung, Stressmanagement und Lächeln gehört auch dazu. Nicht immer können wir die äußere Umgebung ändern, aber wir können freundlich lächeln. Also, ich will sprechen über Yoga und Stressmanagement und wir hatten ja gestern gesprochen oder ich hatte gestern einige Studien gezeigt, Yoga wirkt, Yoga wirkt bei allen möglichen Krankheiten. Das kann als wissenschaftlich erwiesen gelten. Es gibt einige Krankheitsbilder, da wirkt Yoga besonders gut, dazu gehört Bluthochdruck, dazu gehört auch Arteriosklerose, dazu gehört Kopfweh, Schlafstörungen, Rückenschmerzen, dazu gehört Asthma, dazu gehört chronische Herzinsuffizienz, dazu gehört jede Form von chronifiziertem Schmerz, dazu gehört jede Form von Gelenkproblemen und auch jede Krankheit, die irgendwo mit Stress auch zusammenhängt. Also, es sind eine ganze Menge von Krankheitsformen, bei denen Yoga wirkt. Es gibt ein paar, wo sich keine besondere Auswirkung von Yoga gezeigt hat, also, es gibt keine mir bekannte Studie, die zeigen würde, dass Yoga helfen würde, Krebs zu heilen und auch keine mir bekannte Studie, wo jemand, wenn er eine schwere Infektion hatte, allein durch Yoga davon frei werden würde. Aber eben bei Krebs z.B. hat sich gezeigt, dass Yoga dort sehr hilfreich ist, dass die Nebenwirkungen von konventioneller Krebstherapie erheblich weniger sind. Das wiederum kann als wissenschaftlich erwiesen gelten. Und dann haben wir gestern darüber gesprochen, verschiedene Modelle, „Wie und warum wirkt Yoga?“ und dann die drei schulmedizinischen Modelle haben wir diskutiert. Yoga eben als Entspannungstechnik und Technik, die hilft, Einstellungen und Verhaltensweisen zu fördern, die stressreduzierend wirken bzw. stressresistenter machen – Gelassenheit im Alltag zu entwickeln.

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Yoga hilft körperliche und psychische Fähigkeiten zu aktivieren

Und dann gibt es das letzte Erklärungsmodell, was irgendwann der Dietrich Ebert entwickelt hat und was dann in die gleiche Richtung geht, wie wir es vorher so engagiert gehört haben. Yoga als psychosomatische Funktionsaktualisierung – finde ich eine tolle Wortzusammenstellung. Das heißt, Yoga hilft, körperliche und psychische Fähigkeiten zu aktivieren und über das Aktivieren von psychischen und körperlichen Fähigkeiten kann der Körper und der Geist sich besser regenerieren. Es werden praktisch positive Rückkopplungsschleifen entwickelt, egal ob man jetzt annimmt, dass Yoga im Geist anfängt oder im Körper. Über den Körper und über die Psyche wird eine positive Wirkung ausgeführt oder erreicht und diese wirkt dann wieder auf anderes und so wird eine Art Engelskreislauf geschaffen. Und dort ist eben der große Vorteil beim Yoga, Yoga wirkt auf verschiedenen Ebenen und von verschiedenen Seiten her und irgendwas wird greifen und dann so eine Art Engelskreislauf einleiten. Rückenschmerzen sind ja oft so eine Art Teufelskreislauf. Wenn ich das jetzt gerade kurz noch erwähne, wir werden uns ja mit Rücken noch etwas mehr beschäftigen, aber wir können sagen, vielleicht steht am Anfang so eine Kombination aus ungenügender Bewegung mit Stress und das führt dann zu Verspannung im unteren Rücken. Verspannung im unteren Rücken führt dann dazu, dass Menschen sich weniger bewegen. Weil sie sich weniger bewegen, wird die Verspannung mehr. Weil die Verspannung mehr wird, tut es weh. Wenn etwas weh tut, verspannt sich der Mensch noch mehr. Wenn er sich noch mehr verspannt, tut es noch weher. Wenn etwas weh tut, hat man keine Lust mehr, mit anderen Menschen so viel zu sprechen, man zieht sich zurück. Wenn man sich zurückzieht, hat man weniger sozialen Rückhalt. Die Folge ist, man leidet unter Stress noch etwas mehr. Weil der Stress noch etwas mehr wirkt, tut es noch weher. Weil es noch weher tut, bewegt man sich noch etwas weniger usw. Und so wird das wie eine vielfältige Rückkopplungsschleife, wo Psyche, Körper, verschiedene Körpersysteme, Energien, soziales Umfeld usw. zusammenwirken und es vielleicht bis zum Zusammenbruch des Sinnkontextes kommt, „Warum ich? Warum passiert das mir, wo ich doch so ein netter Mensch bin?“, all das zusammen kommt zusammen. Und wenn man irgendwo anfängt, können sich die Selbstheilkräfte entwickeln und genau das macht das Yoga. Es setzt an, dass der Körper und der Geist harmonisiert werden, seine Kräfte gestärkt werden und dann kommen positive Rückkopplungseffekte. So wie ich es vorher genannt hatte bei dieser Blei-Studie. Die haben Yoga geübt, sie haben sich besser gefühlt, mehr ihre Bedürfnisse gespürt, haben die Ernährung verbessert, haben sich besser bewegt, sind mehr auf andere Menschen zugegangen, ihre Arbeit hat ihnen mehr Spaß gemacht usw. Und alles hat irgendwo begonnen mit einer Yogastunde pro Woche, die auf Körper und Geist sehr umfassend wirkt.

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Sport verbessert die Lebensqualität

Zweites Erklärungsmodell ist das ganze Erklärungsmodell der Sportmedizin. Man weiß inzwischen, Sport ist nicht Mord, sondern Sport ist gesund. Und gerade wenn es auf intelligente Weise gemacht wird, ohne es zu übertreiben, kann Sport die Lebensqualität verbessern, Krankheiten vorbeugen, sogar eine Menge von Krankheiten werden eben nicht dadurch geheilt, dass man nichts tut, sondern dass man aktiv ist. In früheren Zeiten, in der alten Medizin oder in der uralten Medizin, wenn man irgendwo krank war, was wurde als erstes verschrieben? Bettruhe. Jemand hatte z.B. einen Hexenschuss, da wurde sofort gesagt, eine Woche Bettruhe. Und ich kann mich erinnern, ich habe einen Vater, der hat früher regelmäßig Hexenschuss gehabt, der Arzt hat immer gesagt, „Sie müssen sich jetzt eine Woche hinlegen.“, er hat gesagt, „Ich habe ein Unternehmen zu führen, ich kann mich nicht hinlegen.“ und ist dann halt aktiv gewesen. Er ist ein bisschen mehr spaziert, hat ein paar Übungen gemacht und hat sich so hingesetzt, dass es irgendwo ging und nach zwei, drei Tagen war das typischerweise vorbei. Aber die Ärzte haben immer gesagt, er muss jetzt erst eine Woche Bettruhe haben. Heutzutage weiß man, in 90% der Hexenschüsse wäre es das Schlimmste, was man machen kann, Bettruhe. Das weiß man inzwischen auch bei Arthritis, Arthrose, Rheuma, auch dort. Früher hat man gesagt, man soll sich nicht überlasten. Oder Venenerkrankung. Ich kann mich noch erinnern, meine Großmutter hatte Krampfadern gehabt und sie wollte immer durch die Gegend spazieren, sie wollte nicht ruhig sitzen bleiben. Ihr wurde immer erzählt, sie solle nicht so hippelig sein, sie soll doch ruhig bleiben und sie hat doch Geld, sie soll sich doch ein Taxi leisten, sie muss doch nicht die halbe Stunde dort hingehen. Heute weiß man, es war die intelligenteste Sache. Jemand mit Krampfadern darf nicht längere Zeit ruhig auf dem Stuhl sitzen, sondern das Beste ist, Bewegung halten und viel spazieren und nicht irgendwo sitzen. Inzwischen ist ja auch die Forschung bei z.B. Burnout-Syndrom dazugekommen. Vor ein paar Jahren hat man noch gesagt, bei beginnendem Burnout, möglichst früh krankschreiben lassen, wenig tun und sich regenerieren. Da weiß man inzwischen, das ist das Falscheste, was man machen kann, jemand mit einem beginnenden Burnout ein paar Wochen krank schreiben. Wenn man will, dass er aus einem beginnenden Burnout in die Depression reinrutscht, wäre das das Ideale. Krankschreiben und dann kann er darüber brüten, was im Leben alles schlimm ist. Natürlich darf er auch nicht so weitermachen wie bisher, sonst führt das vielleicht wirklich dazu, sondern da gibt es eben auch etwas, was sich jetzt in Studien erwiesen hat, irgendwas finden, wo das innere Feuer brennt, wo die Begeisterung ist, wo das Herz da ist. Und eben im Yoga würde man sagen, nicht in den Mudha-Zustand hineingehen, sondern etwas finden, wo das Feuer von innen her wieder lodert. Ich will es jetzt nicht weiter ausbauen. Jedenfalls hat man eben auch festgestellt, Sport ist gut bei allem Möglichen und letztlich, Yoga ist auch Sport. Das wollen wir auch während dieser Woche zeigen. Meistens, wenn man über Yoga und Sport spricht, wird immer gesagt, Sport ist das eine, Yoga ist das andere und selbstverständlich, Yoga ist besser. Es steht ja auch in dem Kapitel „Yoga und Sport“ von Swami Vishnu in dem großen illustrierten Yogabuch. Ich will dort in dieser Woche zeigen, dass Yoga auch eine Sportart ist und in ausgezeichneter Weise Kondition, Kraft, Flexibilität, Koordination fördert und deshalb können die ganzen sportmedizinischen Forschungsergebnisse über die Wirkung von Konditionstraining, Krafttraining, Flexibilitätstraining, Koordinationstraining auch als Erklärung gelten, warum wirkt Yoga. Und wir wollen uns dann natürlich auch damit beschäftigen, wie ist ein ideales Krafttraining, Koordinationstraining, Konditionstraining, Flexibilitätstraining und was hat das vielleicht für Auswirkungen auf die Yogapraxis. Wir wollen ja nicht nur erklären, warum wirkt Yoga, sondern vielleicht auch ein bisschen, was kann man auch als Yogalehrer von modernen stresstheoretischen und sportmedizinischen Erkenntnissen profitieren, damit man Yoga vielleicht noch besser unterrichten kann und besser anpassen kann oder praktizieren kann, je nach Bedürfnissen.

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Einiges zu den Themen Ängste und Depressionen findest du auch im Yoga Psychotherapie Portal – da gibt es sehr gute Artikel zu Angst und Depression

Wie und warum wirkt Yoga

Jetzt natürlich dann die Frage, warum wirkt Yoga? Da gibt es verschiedene Modelle. Ich will jetzt drei aufgreifen. Das erste der drei Modelle beruht auf dem ganzen Modell „Stress und Entspannung„. Es gibt eine umfangreiche Forschung, die zeigt, dass Stress krank macht und umgekehrt, es gibt eine umfangreiche Forschung, die zeigt, dass Tiefenentspannungstechniken gesund machen. Es gibt ja auch ein ganzes Handbuch der Entspannungsverfahren, das könnt ihr auch euch in der Boutique besorgen und da sind auch zig Studien aufgeführt, die zeigen, dass Entspannungsverfahren heilend wirken. Und so kann man eben die Forschung und auch die Ursachenforschung auf dem Gebiet nehmen. Stress macht krank, Entspannung hilft, dass der Körper gesundet, Yoga ist auch ein Entspannungsverfahren und weil Yoga ein Entspannungsverfahren ist, ist anzunehmen, dass es heilend wirkt. Jetzt allerdings, in allen Studien, wo man untersucht hat, was wirkt besser, Yoga als Ganzes oder nur Autogenes Training oder PMR oder eine andere Entspannungstechnik, hat sich bei fast jedem Krankheitsbild gezeigt, dass Yoga besser wirkt als nur eine Entspannung. Also muss es auch mehr sein als eine Entspannung. Und da gibt es eben weitere Erklärungsmodelle, aber zunächst auch im Stressmodell gilt auch noch, Yoga fördert auch Einstellungen und Verhaltensweisen, die Menschen helfen, stressresistenter zu werden. Wir können auch sagen, zunächst mal eine Tiefenentspannung führt einfach dazu, dass Menschen entspannter sind. Jeden Tag wird der Mensch gestresst, dann entspannt er sich und so kann er immer wieder runter kommen. Oder nehmen wir an, wir haben einen Stressfaktor, man wird immer gestresster und ab hier werden wir krank. Und dann macht man eine Tiefenentspannung, dann sinkt das Stresslevel wieder, dann kann man sich wieder wunderbar stressen am Tag, Tiefenentspannung, sinkt wieder, man kann sich wieder wunderbar stressen. Gut, und vielleicht gibt es in der Beziehung auch noch mal Stress, dann muss man halt ein bisschen länger entspannen. Das ist natürlich jetzt sehr vereinfacht. Aber durchaus, hat es sich gezeigt, so ist es auch. Aber zusätzlich ist noch, Yoga fördert Verhaltensweisen, die helfen, dass Menschen bei Stressfaktoren gar nicht so gestresst sind. Also, es gibt die gleichen Stressfaktoren und anstatt, dass man dann so schnell hochkommt, kommt man vielleicht nur auf dieses Niveau und ein gewisses Stressniveau gilt ja sogar als besonders gesundheitsfördernd. Gänzlich ohne Stress zu sein, ist am aller stressendsten. So kann man sagen, Yoga wirkt zum einen als Entspannung, zum zweiten fördert es stressresistentere Verhaltensweisen und Einstellungen.

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Wie und warum wirkt Yoga? Diese Frage ist immer wieder interessant. Den Praktiker interessiert das vielleicht weniger – wer Yoga übt, erfährt Gesundheit, Gelassenheit und Lebensfreude.

Yoga wirkt, das weiß man

Da wären wir schon bei verschiedenen Erklärungsmodellen. Jedenfalls, dass Yoga wirkt, das weiß man. Yoga ist erforscht. Man kann auch sagen, unter allen so genannten alternativmedizinischen Dingen, die man machen kann, ist Yoga mit großem Abstand die am besten erforschte Therapie und die auch am besten ihre Wirksamkeit gezeigt hat. Und dass jetzt Yoga bisher nur als Prävention und weniger von Krankenkassen als Therapie bezahlt wird, liegt mehr oder weniger daran, dass sich bisher noch niemand darum bemüht hat, das jetzt auch in die medizinische Therapie hineinzubringen. Das war jetzt auch das Paradoxe. Die Martina Blei hat mit ihrer Studie bewiesen, dass Yoga heilend wirkt bei Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Bluthochdruck und Rückenschmerzen, trotzdem war die Folge dieser Studie nicht, dass dann Yoga als Therapie gegen Rückenbeschwerden bezahlt wird, sonder die Folge war, dass Yoga als Präventionsmaßnahme bezahlt wird. Aber das liegt halt auch daran, dass die Verbände vom Yoga noch nicht ausreichend in der Richtung arbeiten und vielleicht auch, dass bisher die Yogalehrenden selbst eher im präventiven Bereich als im heilenden, therapeutischen Bereich tätig sein wollen und da sind wir ja auch gerade bei Yoga Vidya dabei, den Aspekt von Yogatherapie weiter auszubauen, wobei dann eben das Ziel ist, mit standardisierten Programmen, die wissenschaftlich evaluiert werden können, auch begleitend wirklich in ganz normale Krankenhäuser, physiotherapeutische Therapiepraxen usw. gehen zu können und dass ein Arzt dann konkret Yoga verschreibt bei bestimmten Krankheitsbildern.

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Yoga hilft auch bei Sehnenscheidenentzündung

Es gibt noch eine letzte Sache, die ich eigentlich zeigen wollte. Da geht es um Menschen, die Karpaltunnelsyndrom haben. Ein Nerv, der in einem Tunnel ist, ist irgendwo gereizt und das führt zu diesem Phänomen. Es ist etwas anderes als eine Sehnenscheidenentzündung, was eben in der Sehne ist, das Karpaltunnelsyndrom ist ein nervliche Reizung, Belastung. Dort hat sich eben gezeigt, die Menschen haben Yoga geübt und jetzt kein spezialisiertes Handgelenksyoga, sondern sie haben normales Yoga geübt und nach acht Wochen ist die Schmerzskala von 5 auf 2,9 heruntergegangen und die andere Gruppe von 5,2 auf 4,3, also die, die nichts gemacht haben. Also, einfach nichts machen, reduziert es etwas, aber von 5 auf 2,9 hat das Yoga allein das reduziert. Das ist eben auch eine interessante Sache, eben nichts, was man eigentlich speziell für das Gelenk gemacht hätte, sondern dass Yoga an sich hilft, dass der Körper sich besser heilen kann, ohne dass es so übermäßig spezialisiert ist. Und vielleicht wäre anzunehmen, wenn dann noch etwas Spezialisiertes, Physiotherapeutisches dafür gemacht wird und dann zusätzlich noch Yoga, dass das dann umso besser wirkt.

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Yoga bewirkt Senkung eines überhöhten Blutzuckerspiegel

Eine nächste Studie, ist eine, die man heute auch nicht mehr machen würde, da würde keine Ethikkommission zustimmen, das ist der Blutzuckerspiegel. Verschiedene Gruppen und Individuen, die zu Beginn der Studie einen Blutzuckerspiegel von 300 mg/dl hatten. Und dann am Ende der Studie, nach sechs Monaten, einen Blutzuckerspiegel von 150 mg/dl hatten. Also 300 ist schon viel, 150 ist noch strittig, 80 bis 120 ist normal, bei 150 scheiden sich die Geister, aber über 150 wird als behandlungsbedürftig angesehen. Deshalb sage ich, heute würde dort keine Ethikkommission dem mehr zustimmen, jemanden mit 300 nur mit Yoga zu behandeln über sechs Monate und dann ist es nur auf 200 heruntergegangen. Aber immerhin, es ist 100 heruntergegangen. Also hier, das sind schon 230 auf 170, das sind um 60 runter, von 300 auf 210, das ist um 90 runter. Also hier ist also signifikantes Senken eines überhöhten Blutzuckerspiegels allein durch Yoga bewirkt worden. Es gibt die Ceteris-Paribus-Bedingung, ob die jetzt zusätzlich was gemacht haben, steht auf einem anderen Blatt, denn da gibt es auch noch ein Phänomen. Auf irgendeinem Kongress hat die Martina Blei auch gesprochen und hat gesagt, jetzt müsste sie uns fast unter vorgehaltener Hand etwas sagen. Den Yogalehrern, die unterrichtet haben, wurde verboten, über irgendetwas zu sprechen. Also, sie durften nicht über Ernährung sprechen, nicht über Nichtrauchen sprechen, nicht über Abnehmen, nicht über Wichtigkeit von Sport, sie durften nur eine Yogastunde geben. Aber das Paradoxe war, die Untersuchungen haben gezeigt, die Menschen haben in einem erstaunlichen Maße mit der Zigarette aufgehört, sie haben ihren überhöhten Alkoholkonsum reduziert, einige haben zusätzlich Sport gemacht, viele haben ihre Beziehungen verbessert, viele sind engagierter bei der Arbeit gewesen. Also, irgendwo, sodass man nicht wirklich sagen kann, dass es nur die Yogaübung ist, aber der Mensch ist ein Ganzes und die Kontrollgruppe hat das eben nicht gemacht. Denen wurde halt gesagt, sie können machen, was sie wollen. Die haben nicht von selbst angefangen, zusätzlichen Sport zu üben. Eine paradoxe Sache ist auch, Menschen, die Yoga üben, fangen plötzlich auch an, Treppenstufen zu laufen. Insgesamt hat Yoga eben die Fähigkeit, Menschen dazu zu bringen, das zu tun, was gesünder für sie ist. So würde mich z.B. jetzt auch nicht wundern – das ist in der Studie nicht dokumentiert – dass die Yogaleute insgesamt abgenommen haben, weil sie gesünder gegessen haben. Das ist eben auch das Schöne am Yoga, dass es Menschen dazu führt, gesünder zu leben. Aber es ist eben nicht passiert, dass die sehr motivierend gesprochen haben, sondern es ist von selbst passiert und damit kann man das auch der Übung von Yoga zuschreiben. Also, man hat ihnen nicht verboten, ihre Ernährung zu verändern, aber es wurde verboten, Menschen dazu zu motivieren.

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Krebshilfegesellschaft – Schirmherrschaft von Mildred Scheel

Es gab jetzt eine Studie, die habt ihr hier nicht drauf, aber die könntet ihr sicher im Internet suchen, „Wissenschaftliche Studie Yoga und Krebs“. Es gibt jetzt keine Studie, die zeigt, dass Yoga helfen würde, Krebs zu heilen. Krebs scheint so eine der am schwierigsten behandelbaren Krankheiten zu sein, mindestens mit alternativen Mitteln. Da gibt es fast keine Studie, die zeigen würde, dass irgendeine alternative Sache in einer ausreichend guten Studie eben gezeigt hätte, es wäre hilfreich. Es wurden ein paar Studien probiert. Es gab ja die deutsche Krebshilfegesellschaft, die ja unter der Schirmherrschaft von Mildred Scheel war. Jedenfalls, die war alternativ orientiert und da wurden am Anfang zielgerecht Mittel in die Erforschung von alternativen Mitteln hineingesteckt und das hat sich nicht so bewährt. Allerdings, es gab so ein paar kleine Sachen. Irgendeine Misteltherapie bei ganz spezifischen Krebsformen und es gibt noch so ein paar andere, aber nur bei ganz spezifischen. Aber Yoga wurde dort eben untersucht, während der Chemotherapie. Und dort hat sich eben gezeigt, Menschen, die während der Chemotherapie Yoga üben, haben erheblich weniger Nebenwirkungen als Menschen, die kein Yoga machen. Früher hat man ja mal gesagt, während der Chemo sollte man sich schonen. Am besten nichts tun, von der Arbeit krankschreiben lassen, im Bett liegen und vielleicht noch lesen und Fernsehgucken, keinesfalls sich überlasten. Heute weiß man, dass es bei der Chemotherapie, wenn es irgendwo physisch möglich machbar ist, das Falscheste ist, was man machen kann. Sport, Spaziergang, sogar mildes Krafttraining führt dazu, dass erheblich weniger Nebenwirkungen sind, sowohl psychischer Natur bis zum Ausfallen von Haaren. Noch effektiver als Sport ist tägliches Üben von Yoga. Das ist jetzt auch wieder anekdotisch von meiner, also nicht von meiner persönlichen Erfahrung, aber Unterrichtserfahrung. Ich kenne eine ganze Menge Frauen, die Brustkrebs hatten, die dann Yoga geübt haben und Chemotherapie gemacht haben und gesagt haben, sie hatten kaum Nebenwirkungen gespürt. Sie hatten alle so furchtbar Angst vor der Chemo, aber eigentlich ist es viel glimpflicher abgelaufen, als sie es befürchtet haben und sehr viel besser als die anderen Frauen, die sie ansonsten getroffen haben. Also, das tägliche Üben von Yoga hilft auch, Schulmedizin verträglicher zu machen und wirkungsvoller zu machen, mit Ängsten besser umzugehen.

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Studie über Asthma

Dann gibt es eine nächste Studie, wo ich jetzt kein Schaubild habe. Das war über Asthma. Asthma ist ja eine weitere, stark sich verbreitende Krankheit, wobei immer noch unbekannt ist, warum eigentlich. Und da gibt es viele Theorien, die wir jetzt nicht weiter erörtern brauchen. Jedenfalls, es gibt immer mehr Menschen, die Asthma haben. Meistens ist es ein allergisches Asthma, also erst Allergie, entwickelt sich zu Heuschnupfen, wird irgendwann zu Asthma und dort hat man verschiedene alternativmedizinische Dinge untersucht, von Homöopathie über Pflanzenheilkunde, Akupunktur und anderes und es wurden eben auch Yogaatemübungen untersucht und dort wurde eben gezeigt, Yoga, insbesondere die Atemübungen des Yoga, verbessern Asthma erheblich. Also so weit, dass die Mehrheit der Menschen, die an Asthma leiden, durch Yoga medikamentenfrei werden können. Und da gab es noch eine andere Studie, hier ist die von Gruber zitiert, es gab eine, Anfang der 90er Jahre in Amerika, da wurden allein Atemübungen untersucht. 3 Runden Kapalabhati, 15 Minuten Wechselatmung, 5 Minuten Brahmari – ist ja schon ein ambitioniertes Programm, aber 30 Minuten am Tag und dieses hat signifikantere Ergebnisse gebracht im Abklingen von Asthmasymptomen, als die damals bekannte Medizin. Wobei heute sich nicht all zuviel getan hat. Was macht man bei Asthma im Wesentlichen? Cortison. Man weiß inzwischen etwas besser, wie man das dosiert und wie oft und wann und so, dass man insgesamt mit weniger Cortison auskommt und es irgendwo effektiver hat, aber im Grunde genommen, in den 90er Jahren kannte man Cortison gegen Asthma und das kennt man auch heute und die Yogaatemübungen waren effektiver, um die Asthmasymptome zu lindern, also nicht mehr darunter zu leiden, als das regelmäßige Einnehmen oder Sprayen mit Cortison. Es mag Fälle geben, wo auch Menschen, die Yogaatemübungen üben, trotzdem Cortison nehmen müssen und dann vielleicht die Gabe geringer sein kann oder auch, dass das Cortison dann umso besser wirkt. Das ist auch eine interessante Sache, was einige Studien gezeigt haben, Yoga ist eben nicht etwas, was sich nicht mit Medikamenten verbinden lässt, sondern im Gegenteil, Yoga hilft, dass schulmedizinische Mittel erstens besser wirken und zweitens besser vertragen werden.

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